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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 126

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
126 Das Deutsche Reich. 3. Cftfce und Nordsee vergl. S. 17. 3. Klima. Im allgemeinen stuft sich die mittlere Iah res wärme, wie bei Europa überhaupt (S. 83), nach No. ab. Je weiter nach 8. und W., desto wärmer. Da aber ein großer Teil der s. Länder Deutschlands unter den erkältenden Einflüssen des Hochgebirges und Hochlandes steht, verringern sich die Wärmeunterschiede zwischen dem N. und S., sodaß zwischen der süddeutschen Hochebene und dem norddeutschen Tieslande kein wesentlicher Unterschied be- steht. Durchschnittlich beträgt die mittlere Jahreswärme 8—9° C. Das mildeste Klima (10 0 C. mittlere Jahreswärme und darüber) weisen die ober- rheinische Tiefebene, das Neckar- und Mainthal auf. Im Gegensatz hierzu stehen, abgesehen von den hohen Gebirgsgegenden, die südöstlichen Gegenden Ostpreußens mit 6° C. — Die meisten Niederschläge weisen die Alpen, die oberdeutsche Hochebene, einzelne Mittelgebirge und die Küstenländer der Nordsee aus. Das geringste Maß von Niederschlägen hat das Binnenland des ostdeutschen Tieflandes. Die mittlere Regenhöhe beträgt im deutschen Reiche 700 mm. — Der Einfluß des Meeres tritt in den w. Küsten- ländern mehr hervor als im deutschen Osten, der in erster Linie den Ein- Wirkungen der Lnftströmuugen des osteuropäischen Tieflandes ausgesetzt ist. Deutschlands Klima ist daher zum großeu Teil gekennzeichnet durch den Über- gang vom Binnenlandsklima Osteuropas zum Seeklima der westlichen Küsten- länder. 4. Die Bewohner. Die Bevölkerung des Deutschen Reiches ist über 9/io der Gesamtzahl deutscher Abstammung. Die zahlreichen deutschen Stämme gliedern sich in Niederdeutsche, welche das deutsche Tiefland bewohueu, und in Ober- deutsche, die besonders im 8. und im Gebiet der mitteldeutschen Gebirgs- schwelle heimisch sind. Die Stammesnnterschiede treten besonders im Dialekt hervor, aber auch in den Sitten und Gebräuchen. Uuter den Nichtdeutschen sind die Slaveu am stärksten vertreten (über 3 Mill.). Zu ihnen gehören die Polen (2,8 Mill.) in Westpreußeu, Posen und Oberschlesien, die Masuren im s. Ostpreußen, die Kassnben im n. Westpreußeu und angrenzenden Pommern, die Wenden in der Lausitz und die Tschechen in einzelnen Teilen Schlesiens. Im No. von Ostpreußen wohnen Littauer (ein lettischer Volksstamm); in den südwestlichen Grenzgebieten findet sich französische und wallonische und im N. Schleswigs dänische Bevölkerung. Hinsichtlich der Religionsverhältnisse gehören etwa 2/3 der Be- völkerung der evangelischen, ^/z der katholischen Kirche an. Erstere herrscht mehr im N., letztere mehr im 8. und 8w. des Reichs. Sektierer giebt es gegen 100000. Die Anzahl der Juden beträgt etwa 3/5 Mill. Die wichtigsten Nahrungszweige sind Landwirtschaft und In- dnstrie. Doch vermag erstere bei weitem nicht den einheimischen Bedarf zu decken. Sehr bedeutend hat sich in den letzten Jahrzehnten die Industrie entwickelt, so daß Deutschland allmählich aus einem ackerbautreibenden in einen Industriestaat übergeht. Andere Erwerbsquellen sind Handel und Bergbau. — Die Bevölkerungsdichtigkeit ist am höchsten in den *) Nach der Berufszählung vom 1. Juni 1895 waren die Berufsarten wie folgt vertreten: Landwirtschaft 36 %, Industrie 39 °/0, Handel und Verkehr 111i3 °'0, Lohn- arbeit 2 o/o, Beamte und Militär bxu %, Ohne Beruf 6'/z °/0. Summa 100 %.
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