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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 150

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
150 Das Deutsche Reich. Ii. Das Thüringer Flachland umsaßt den Bodenraum zwischen Thüringerwald und Harz, Weser und Saale. Es besteht aus einem fruchtbaren Hügellaude, dessen Untergruudgesteiu aus Buntsandstein, Muschel- kalk und Keuper^zusammeugesetzt ist. Eine Anzahl von Höhenzügen zerlegt das Gebiet in mehrere Bodenmulden. Am höchsten steigt das Flachland in der Hochfläche des rauhen, nnwirtbaren Cichsfeldes, das sich rechts von der Weser um die oberste Leine ausbreitet. Unter den Bergen und Höhen- zügen sind die bekanntesten die sagenreichen Hörselberge (unmittelbar vor den Höhen des Thüringerwaldes, rechts von der Hörsel, ö. von Eisenach ge- legen), die Hainleite l., die Finne r. der Unstrut und der Miffhäuser, der sich einsam aus der goldenen Ane erhebt. Bon der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen auf dem Berge ist noch eine viereckige Turmruine vorhanden. Auf dem Gipfel des Kyffhäusers ist Kaiser Wilhelm l. ein Denkmal errichtet**). — Der Hauptfluß des Thüringer Flachlandes ist die Saale. Die Saale entspringt auf dem Fichtelgebirge und trennt in ihrem obern, nach Nw. gerichteten Laufe die Ausläufer des Frankenwaldes von der Hochebene des Voigt- landes. Sie zieht hier ein tiefeingeschnittenes, vielgewundenes Felsenthal durch das Gebirge. Bei Saalfeld tritt sie ins Thüringer Flachland ein, welches sie in wesent- lich n. Laufe durchfließt. An Nebenflüssen nimmt sie l. vom Thüringerwalde die Ilm, vom Eichsfelde die Unstrut mit der Helme und vom Harz die Bode auf; r. geht ihr vom Elstergebirge die weiße Elster zu. Nach kurzer Laufstrecke im Tief- lande mündet die Saale in die Elbe. — Das Thal der mittleren Saale gehört mit zu den schönsten Thalstrecken Mitteldeutschlands. Klima und Fruchtbarkeit des Thüringer Flachlandes sind recht günstig, daher dasselbe denn anch vorzügliches Acker- und Garteuland auf- weist. Berühmt wegen ihrer Fruchtbarkeit ist insonderheit „die goldene Aue", das Thalgebiet der Helme. Auch die Gegend um Erfurt und das Saalethal weisen große Fruchtbarkeit auf. Im Thal der unteren Unstrut und mittleren Saale wird auch Wein gebaut. Einen Gegensatz zu diesen Fruchtgefildeu bilden die wenig fruchtbaren Hochflächen des Eichsfeldes. Die Bewohner gehören ebenfalls zum deutscheu Volksstamm der Thüringer und sind evangelisch. Ihre Haupterwerbsquelle ist eut- sprechend der Fruchtbarkeit ihres Landes die Landwirtschaft. Namentlich ist die Gartenknltnr hoch entwickelt, und der Anbau von Zuckerrüben, welche in zahlreichen Zuckerfabriken verarbeitet werden, wird in großartigem Maßstabe betrieben. Bei der Dichtigkeit der Bevölkerung (90 auf 1 qkm) sind aber auch andere Beschäftigungen, namentlich Gewerbthätigkeit ver- schiedener Art, vertreten. Der Bergbau liefert besonders Ausbeute an Salz und Braunkohlen. In den Bergwerken und auf den Zuckerrübenfeldern arbeiten viele polnische „Sachsengänger" aus Posen. Für den Handel ist Thüringen ein wichtiges Durchgangsland im Austausch der Waren zwischen dem No. und Sw., dem N. und S. Deutschlands. Doch gehen auch seine eigenen Erzeugnisse nach den entferntesten Absatzgebieten. Iii. Staatliche Gliederung und Ortskunde. In das Thüringer Land teilen sich die Staaten Preußen (mit den südwestlichen Teilen der Provinz Sachsen und einzelnen Gebieten im Thüringerwalde), das Groß- Die übereinander gelagerten Schichten von Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper (meist brauner Thon oder graugelblicher Sandstein) bezeichnet man anch -als Trias. . **) Rückert: „Der alte Barbarossa". — (Äeibel: „Tief im Schote des Kyfmmers :c.
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