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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 176

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
17 6 Das Deutsche Reich. der Erzgebirgshöhen bildet einen schroffen Gegensatz zu dem milden Klima des Elb- thales bei Dresden. Hügel- und Tiefland weisen recht fruchtbaren Boden auf, dürftig ist die Dresdener Heide. Infolge der reichen mineralischen Bodenschätze zählt Sachsen.,zu den ersten Industrieländern der Erde. (Eisen, Steinkohlen, Silber, Zinn.) Uber 1li des Bodens ist mit Wald bedeckt. d)Die Bewohner sind, bis auf einen kleinen Rest von Wenden in der Lausitz, durchweg im Königreiche deutscher Abstammung, und zwar Obersachsen und Thüringer. Die evangelische Konfession ist fast ausschließlich vertreten (97°/0); doch ist das Herrscherhaus katholisch. Sachsen ist der volksdichteste Staat Deutschlands. Bei gleicher Volksdichtigkeit würde das Deutsche Reich weit mehr als doppelt so stark bevölkert sein. — Hauptnahrungsquelle ist Großindustrie, und zwar in Eisen, Baumwollenstoffen und Leinwand. Dazu kommt eine umfang- reiche Gebirgsindustrie (Spitzenklöppelei). Wichtige Nahrungsquellen sind ferner Bergb au und Hüttenbetrieb. Auch die Landwirtschaft steht auf hoher Stufe' ausgezeichnete Schafzucht. c) Ortskuude. S. 154: Dresden, Meißen, Bautzen, Zittau, Annaberg, Oberwiesenthal, Freiberg, Plauen, Chemnitz, Zwickau, Markneukirchen, Pirna, Schandau, Leipzig. (d) Geschichtliches. Ende des 11. Jahrhunderts (1089) belehnte Kaiser Heinrich Iv. den Grafen von Wettin mit der Markgrafschaft Meißen. Seit- dem haben die Wettiner das Land ununterbr o ch en "innegehabt. Im Jahre 1247 erlangten die Wettiner Markgrafen den Besitz von Thüringen, und wurden 1423 unter Friedrich dein Streitbaren Kurfürsten von Sachfen-Wittenberg. Durch Teilung des Besitzes entstanden später (1485) die Ernestinifche Linie, welche Thüringen und Kursachsen besaß, und die Albertinische Linie, die das Land Meißen („Herzöge von Sachsen") innehatte. Herzog Moritz von Sachsen erwarb im schmalkaldischen Kriege die Kurlande und die Kur würde. Die Reformation war in allen sächsischen Landen bereits 1539 eingeführt. August der Starke nahm die polnische Königskrone an und wurde katholisch. 1806 erhob Napoleon I. Sachsen zum Königreiche und verlieh dem Könige das Großherzogtum Warschau. Der jetzige Umfang Sachsens stammt aus dem Jahre 1815.) Iii. Die thüringischen Staaten. a) Das Land (zusammen 12300 qkm mit 12 Miß. E.) umfaßt den Thüringer- wald, den f. Teil des Thüringer Hügellandes und die nordwestlichen Flächen des sächsischen Berglandes. Bon den zahlreichen Flüssen sind die Saale mit weißer Elster und Ilm und die Werra am bedeutendsten. — Das Klima ist mit Ausnahme einiger rauher Striche im Thüringerwalde recht günstig, die Fruchtbarkeit besonders im Thüringer Hügellande bedeutend. Thüringen gehört zu den waldreichsten Gebieten des Reichs (% der Bodenfläche ist Wald). Schwarzburg-Rudolstadt steht bezüglich des Waldreichtums an der Spitze aller deutschen Staaten (44 %). b) Die Bewohner sind Deutsche, vom Stamm der Thüringer, und evan- gelisch. Hauptnahrungsquellen sind Ackerbau, Viehzucht, Gebirgs- industrie und Fremdenverkehr. Für den Handel ist Thüringen ein wichtiges Durchgangsland im Warenaustausch zwischen dem 0. und W. Deutschlands. c) Einteilung und Ortskunde: S. 151. — S. 154. Schlachtorte: Frankenhausen, Jena. ü) Geschichtliches. Das mächtige „Königreich der Thüringer" wurde im 6. Jahrhundert von den Franken und Sachsen erobert und geteilt. Im 12. Jahr- hundert tritt die Landgrafschaft Thüringen als mächtiges Fürstentum hervor. Das Land fiel nach dem Aussterben des alten Landgrafengeschlechts 1247 an die Mark- graffchaft Meißen. Die spätere Ernestinifche Linie besaß anfangs Kursachsen mit der Kurwürde, und ihre Kurfürsten (Friedrich der Weise, Johann der Beständige) waren eifrige Förderer der Reformation. Nach Verlust der Kurwürde hießen die Fürsten Herzöge von Sachsen. Durch zahllose Teilungen wurde die Zersplitterung Thüringens herbeigeführt. Von andern Herrschaften im Thüringer Lande haben die Schwarzburg'schen und Reuß'fchen Fürstentümer ihre Selbständigkeit bewahrt.
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