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1. Geographie - S. 56

1918 - Breslau : Hirt
56 Geographie. Ii Die mittleren Gebiete Rußlands. Der Nordrussische Landrücken setzt sich nach Sw. fort. Er bildet die Hauptwasserscheide Rußlands. Be- sonders das umfangreiche Gebiet der niedrigen Waldai-Höhe entsendet nach allen Seiten große Ströme, so die Düna, die Wolga und den Dnjepr. Auf dem breiten Mittelrussischen Landrücken, der sich von der Waldai-Höhe nach S. zieht und später nach O. verzweigt, entspringt der Don. Das mittlere Rußland hat, da es mehr nachs.gerückt ist, ein wärmeres Klima als Nordrußland. Heiße Sommer und kalte Winter kennzeichnen sein Klima. Die Niederschläge sind geringer als in Deutschland. Sie nehmen nach O. und S. mit der Entfernung vom Meere immer mehr ab. Ebenso nimmt mit Trockenheit und Hitze der Waldreichtum ab. Für den Ackerbau liegen aber die Verhältnisse günstig. Der Boden ist fruchtbar. Bis zu einer Linie, die über Tnla nach No. läuft, besteht er aus Gletscher- ablagerungen. Dann folgt nach S. fruchtbarer Löß. Vorwiegend wird Getreidebau betrieben. In den russischen Ostseeprovinzen baut man viel Flachs, in Polen viel Zuckerrüben. Bei Tnla (110000 E.) werden Steinkohlen gewonnen. Tnla und Moskau (1200000 E.), die alte Hauptstadt Rußlands, konnten daher bedeutende Industriestädte werden. Auch die vorwiegend deutsche Hafenstadt Riga (300000 E.) sowie Warschau (780000 E.) und Lodz (spr. lndsch, 330000 E.) sind sehr gewerbtätig. In Lodz gibt es große Baumwollfabriken. An der großen Schiffahrt- straße der Wolga erblühten ebenfalls Handelsplätze, wie Kasan (140000 E.) und Nischnij-Nowgorod (100000 E.), wo alljährlich eine große Handelsmesse stattfindet. Der Süden Rußlands. Die Ströme Dnjepr und Don zeigen bei ihrem Laufe nach S. eine große Ähnlichkeit in der Richtung. Beide weichen in einem spitzwinkligen Knie nach O. aus. Der Dnjepr mündet bei Cherson (spr. kherßön) in den nordwestlichen Teil des Schwarzen Meeres, der Don in das seichte Asowsche Meer. Durch die Halbinsel Krim wird dieses Meeresbecken abgetrennt. Die Südküste der Krim wird von dem Jaila-Gebirge begleitet, das als eine Fortsetzung des mächtigen Kaukasus zu betrachten ist. Der Kaukasus ist ein höheres und längeres Gebirge als die Alpen. Er erhebt sich im Elbrus zu 5630 m und reicht vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere. In dieses münden der Ural Fluß, der vom Ural-Gebirge kommt, und die Wolga, der größte von allen Strömen Europas. An der Mündung bildet sie ein großes Delta. Der Boden Südrußlands besteht großenteils ans fruchtbarem Löß. Ein hoher Gehalt an verwesten Pflanzenstoffen gibt ihm eine dunkle Färbung. Besonders das Schwarzerdegebiet zwischen Charkow (spr. kharköff) und Saratow (spr. ßarätoff) ist sehr fruchtbar. Trotzdem geht hier der Ackerbau zurück, weil der russische Bauer wenig zur Verbesserung der Äcker tut. Oft leiden die Saaten auch unter Kälte oder Trockenheit. Der größte Teil Südrußlands bildet eine baumlose Steppe. Ein großer Teil davon wird jetzt als Ackerland benutzt. Die wichtigsten An- baugewächse sind Weizen und Mais. In Bessarabien wird viel Wein
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