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1. Deutschland einschließlich seiner Kolonien - S. 80

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
80 Zweiter Teil. Die natürlichen Wirtschaftsgebiete Deutschlands. Hamburg, gleich dem benachbarten Altona (173) und Bremen, durch Schiffsbau, Baumwollspinnerei, Konserven-, Lederwaren- und Drogenfabrikation aus. Als wichtige Förderungsmittel des Hamburger Verkehrs müssen außer der Schiffahrt noch die Börse, die täglich von 3000 bis 4000 Kaufleuten besucht wird, ferner die großartigen Banken, Seeversicherungs-Gesellschaften und endlich die be- deutenden Export-, Kommissions- und Speditionsgeschäfte namhaft gemacht werden. In Hamburgs Seehafen, Cuxhaven, verkehren jährlich weit über 3000 See- schiffe. Er ist besonders während des Winters von Wichtigkeit, wo die Schiffe infolge der Eisbedeckung zeitweise den Elbetrichter nicht hinaufkommen können. Gleich Hamburg steht auch B r e m e n in reger Verkehrsverbindung mit Ame- rika und ferner mit Ostasien und Australien. Es spielt also im Welthandel und vor allem bei der Auswanderung gleichfalls eine hervortretende Rolle. Dazu trägt vieles der Umstand bei, daß Bremen der Sitz 'des „Norddeutschen Lloyds" ist, dessen Schiffe alljährlich nahe an % Million Leute hauptsächlich nach Nordamerika befördern und der den Reichspostdampferverkehr nach dem Indischen und Stillen Ozean ver- mittelt. Die Gesamtzahl der Bremen berührenden Seeschiffe beträgt jährlich über 5700. — Die Zahl der in Bremerhaven verkehrenden Ozeanschiffe ist fast ebenso groß wie jene für C u x h a v e n. An Gütern bemißt sich die Einfuhr nach Bremerhaven allerdings wiederum nur rund auf ein Siebentel derjenigen von Hamburg (500 bis 600 Millionen Mark). Baumwolle, Tabak, Fette und Ole, Reis, Wolle, Kaffee, Zucker, Tee und Getreide sind die Haupthandelswaren. Neuerdings nimmt auch der Seehandel in Leer und Emden beträchtlich zu, zum Teil mit durch den starken Verkehr, der sich auf dem Dortmund-Ems-Kanal entwickelt und welcher verhindert, daß die rheinländischen Produkte insgesamt ihren Weg zum Meere durch die Niederlande nehmen. (Vgl. S. 32.) Vor allem Leer treibt viel Reederei nach den nordeuropäischen Handelsplätzen. Von Emden aber geht auch das Kabel nach der Insel Valentia im Südwesten Irlands und weiterhin nach Vigo und nach Neuyork. K r i e g s h a f e n für die Nordsee ist Wilhelmshaven mit einer kaiserlichen Werft, die an 6000 Arbeiter beschäftigt. 12. Das Ostjeehiuterland. Die Oberfläche des Ostseehinterlandes ist reicher bewegt und land- schaftlich wechselvoller als jene des Nordseehinterlandes. Hier kommen die geographischen Einflüsse der die germanische Tiefebene durchstreichen- den Höhenrücken und der eiszeitlichen Vergletscherung ungleich deutlicher zur Geltung als in Westelbien. In der Hauptsache ist dem Ostseehinterlande eine große Dreiteilung eigen. Im Norden zieht der baltische Landrücken hin; Am Süden lagern die Ausläufer des ural-karpathischen Landrückens; zwischen beiden aber erscheint eine große Furche eingesenkt, welche den Flüssen einen ostwest- lichen Lauf anweist und die an der Netze, Warthe, Oder und Havel vielfach von Seen, Mooren und Sümpfen überdeckt ist. Der nördliche oder baltische Landrücken erzeugt durch sein leicht aufgewölbtes, im Turmberg südwestlich von Danzig bis 330 m empor- ragendes Hügelgelände, seine Unmasse von glitzernden Seeaugen und ruhigen Wasserläufen sowie durch prächtige Buchenbestände am West- gestade der deutschen Ostsee so hübsche Naturbilder, so reizvolle Land-
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