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1. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 19

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 19 — ist hochentwickelt, hat aber noch eine große Zukunft, weil China das stein- kohlenreich st e Land der Erde ist. Die Chinesen gehören zur mongolischen Rasse. Sie sind im Essen und Trinken sehr mäßig und zeichnen sich durch rastlose Thätigkeit aus. Ein verderbliches Laster der Chinesen ist das Opiumrauche n. Sie haben auch großartige Werke ausgeführt: die größten sind der 1000 Km lange K a i s e r k a n a l, der die südlichen Provinzen mit der Hauptstadt ver- bindet, und die schon vor 2000 Jahren gebaute „chinesische Mauer", durch welche das Land vor eindringenden Nomadenhorden geschützt werden sollte. — Die Lage Chinas am Großen Ocean und an den Gebirgen und Wildnissen Hochasiens unterstützt wesentlich eine im Charakter des chinesischen Volkes liegende Neigung zur Abschließung von anderen Völkern. Hierdurch entwickelte sich dort eine eigentümliche Kultur, die schon früh eine bedeutende Höhe erreichte, aber dann nur sehr geringe Fortschritte machte. So kannten z. B. die Chinesen schon lange vor den Europäern die Buchdruckerkunst, das Papier, das Porzellan und das Schießpulver. Erst seit einigen Jahrzehnten ist China dem Weltverkehr geöffnet. — „Die Religion der Chinesen ist ein grober G ö tz e n d i e n st. In prachtvollen Tempeln verehrt das Volk fratzenhafte Götzen, deren Gunst es durch Opfer zu erlangen sucht; doch verzehrt es das Opfertier selbst. Am liebsten bringt man den Götzen Huldigungen dar, die nicht viel kosten: Verbeugungen, Räucherungen, goldene Papier- schnitzel, Paukenschläge u. s. w. In jedem Hause befindet sich ein Götze, dem die Hausgenossen täglich ihr Anliegen im Gebete vortragen, den sie aber auch züchtigen, wenn er ihren Wunsch nicht erfüllt." a) Städte in China: Peking (d. h. Nordresidenz, 1^/2 Mill. E.) ist die Hauptstadt des Landes und die Residenz des Kaisers, welcher „Sohn des Himmels" genannt wird. Sein Palast nimmt einen ganzen Stadtteil ein, der die „verbotene Stadt" heißt. Im Norden der Stadt befindet sich das Ge- bäude, in welchem die großen Prüfungen abgehalten werden. Es hat gegen 10 000 Zimmer; denn foviele Prüflinge melden sich oft und jeder muß in einem besonderen Zimmer arbeiten. — Nanking (d. h. Südresidenz, x/2 Mill. E.), die frühere Hauptstadt, ist der Hauptsitz der chinesischen Gelehrsam- k e i t u n d I n d u st r i e. (Nankingwaren sind feine Baumwollenstoffe; sie haben einen Weltruf.) Der wunderbare, 60 m hohe Porzellanturm, den man inwendig auf nahezu 900 Stufen ersteigen konnte, ist im Bürgerkriege 1850 bis 1864 zerstört worden. Nanking liegt in einer stark bevölkerten, sehr fruchtbaren Ebene, in der jeder Meter des Bodens ausgenützt wird. Deshalb wohnen viele Leute jahraus, jahrein auf Schiffen oder Flößen, die im Flusse schwimmen. — Schanghai ist der Hauptplatz für den chinesisch-europäischen Handel, besonders Ausfuhrhafen der thee- und seidenreichsten Provinzen des Landes. — Kanton (1% Mill. E.) ist eine wichtige Handelsstadt. Hier schwimmen ganze Häuser- reihen auf dem Wasser. d) Die Mandschurei ist die Heimat der jetzigen Beherrscher Chinas. Sie umfaßt das Gebiet des unteren Amur und ist ein von Gebirgen umschlossenes Flachland. Die Haupt st adt Mnkden ist der Schlüssel zu China. 0) Die Mongolei besteht aus der W ü st e G 0 b i (s. S. 5), welche im N. und So. von einem breiten Steppengürtel umsäumt ist. Maimatfchin ist 2*
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