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1. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 26

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 26 - b) Die Pflanzenwelt Afrikas ist da, wo sich genügende Bewässerung findet, bei der hohen Temperatur des Erdteils eine 'sehr üppige und reiche und zeigt viele eigentümliche Formen. Besonders hervorzuheben ist die Dattelpalme, deren Früchte im N. der Sahara das wichtigste Nahrungsmittel abgeben, der Affenbrotbaum, der Ebenholzbaum, die Akazien, der Butterbaum, welcher eine Pflanzenbutter liefert, der Kaffeebaum, das Zuckerrohr und der Baumwollenstrauch; auch Weizen, Mais und Negerhirse gedeihen vortrefflich; letztere bildet die Haupt- nahrung der Neger. Im 8. kommen baumartige Heidekräuter vor. c) Die Tierwelt ist an der Nordküste Afrikas derjenigen Europas ähnlich. Die wichtigsten Haustiere sind hier Pferd und Kamel; letzteres ist besonders für Wüstenreisen wichtig (Schiff der Wüste). Im allgemeinen zeigt die Tierwelt des Erdteils weniger Mannigfaltigkeit, dagegen mehr Wildheit und große Ge- stalten. Hervorzuheben sind in dieser Beziehung insbesondere Löwe, Panther, Hyäne, zahlreiche Affenarten (Gorilla an der Westküste, Schimpanse im Innern), Dickhäuter (Elefant, Nashorn, Nilpferd), Giraffe, Antilopen, Zebra, Strauß, Ibis, Flamingo, zahlreiche Scharen von Papageien, Krokodile. Vi. Bewohner. Die Zahl der Bewohner beläuft sich auf 200 Millionen, fodaß auf 1 ^ km im Durchschnitt 7 Menschen kommen. Am dichtesten ist die Bevölkerung in der Nähe des Äquators. Die Kaukasier bewohnen den N. und No., die Neger die Mitte, die Hottentotten und Buschmänner den 8. des Erd- teils, und auf Madagaskar wohnen Malaien. Der größte Teil der Be- völkerung gehört dem Negerstamme an, deshalb ist Afrika auch der „Erdteil der Schwarzen" genannt worden. Hinsichtlich der Religion sind 2js der Bewohner Heiden; das Christen- tum ist noch wenig verbreitet, mehr Eingang fand der Islam. Juden wohnen namentlich in den Atlasländern. — Die Hauptbeschäftigung der Be- völkerung ist Ackerbau; viele Völker leben als Nomaden von Viehzucht, Jagd und Raub. Das Gewerbe ist noch wenig entwickelt und beschränkt sich auf Herstellung einfacher Wohnungen, Gerätschaften, Waffen und Schmuck. Der Handel ist im Innern hauptsächlich Karawanenhandel; der Seehandel wird meist von Europäern betrieben. Ausgeführt werden vorzugsweise Gold, Kupfer, Diamanten, Baumwolle, Gummi, Datteln, Palmöl, Pfeffer, Färb- und Nutzhölzer, Häute, Elfenbein und Straußenfedern. Eingeführt werden europäische Jndustrieerzeugnifse, wie gewebte Stoffe, Metallwaren, Ge- wehre, Musikinstrumente, Farben, Glassachen u. s. w. Die Kultur steht in Afrika noch auf einer sehr niedrigen Stufe; am günstigsten ist dieselbe in Nord- asrika, wo die Beeinflussung von Asien und Europa am leichtesten möglich war. Hier wirkte in späterer Zeit namentlich der Islam vorteilhaft ein, nachdem sich schon vorher, zum Teil sehr frühzeitig, größere Staaten (Ägypten, Berberei) gebildet haben. Gegenwärtig sucht man von den europäischen Kolonieen aus nach allen Seiten christliche Bildung zu verbreiten. Katholische und protestantische Missionare sind seit langem mit Erfolg thätig, und die Missionsstationen ziehen sich von den Küsten immer weiter ins Innere des Erdteils.
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