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1908 -
Halle a. S.
: Schroedel
- Autor: Schlottmann, Karl, Tromnau, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Mädchen
30 Allgemeine Erdkunde.
entsprechende Weise entsteht der S ü d o st p a s s a t. Zwischen den Passat-
zonen liegt der Gürtel der Windstillen oder Kalmen.
Die emporgestiegene äquatoriale Luft bleibt oben ebenfalls infolge der
Erddrehung nach W. zurück, so daß
hier oben ständig östliche Winde
herrschen. Dabei strömen sie zugleich
polwärts ab, wie wir oben gesehen
haben. Wieder wirkt die Erddrehung
ans die Richtung ein, so daß der
obere Wind der nördlichen Halbkugel
nach rechts herum dreht und zu
einem 8^V.-Wind und weiter nörd-
lich in den Roßbreiten (30 ^ n. B.)
ein Westwind wird, der sich zugleich
langsam senkt. Hier herrscht hoher
Luftdruck, der wieder die Entstehung
des No -Passates begünstigt, indem
er die Luft unten äquatorwärts
herausdrückt. Der aus Übersicht der Windverteilung auf der Erde,
wehende Oberwind auf der nördlichen Die ausgezogenen Pfeile geben den Unter-
Halbkugel heißt G e g e u p a s s a t. ™ind, btc punktierten den Oberwind an.
So liegen in der heißen Zone zwischen Kalmengürtel und den Roß-
breiten zwei geschlossene Windgebiete gleich zwei ungeheuren, sehr flachen
Luftwalzen, deren untere Teile sich äquatorwärts und deren obere sich pol-
wärts drehen.
b. Der Polwirbel. Nördlich von den Roßbreiten wehen West-
winde, die in einem Luftwirbel die Gegend um den Pol umkreisen, und
zwar ist der Unterwind etwas südlicher, der Oberwind etwas nördlicher.
Wie bei jedem andern Luftwirbel weht also der Unterwind in den Wirbel
hinein, der Oberwind dagegen ans ihm heraus.
Diese Windverteilung erfährt im einzelnen entsprechend der Verteilung
von Land und Wasser mancherlei Abänderungen.
2. An den Küsten beobachtet man regelmäßige Land- und Seewinde.
Das Land wird durch die Sonnenstrahlen schneller erwärmt als die See.
Die erwärmte Lust über dem Lande steigt empor und wird durch Zuströmen
kälterer Luft vom Meere aus ersetzt. Am Tage herrscht daher an den Küsten
Seewind. — Nachts kühlt sich das Land aber früher ab, als das Wasser.
Nun lagern über dem Wasser die wärmeren Luftschichten, und die empor-
steigende wärmere Luft wird durch Zufuhr kälterer Luft vom Lande aus er-
setzte Es weht also nachts ein Landwind nach dem Wasser.
Was hier im kleinen vor sich geht, wiederholt sich in manchen Gegenden
der Erde im großen in den Jahreszeitwinden oder Monsunen.^)
Im Sommer wird z. B. Jnnerasien stark erwärmt, und daher wehen in
dieser Zeit regelmäßige Winde vom Meer nach dem Lande. Im Winter ist
es umgekehrt. — Die Monsune sind bei den Indern, Chinesen und Arabern
seit den ältesten Zeiten für die Entwicklung der Kultur von größter
*) Arab. mausim — Jahreszeiten.
Npol.