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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 57

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Die Wüstentafel mit Ägypten. 57 wo sich der Sand zu mächtigen Dünenzügen anhäuft von vielen 100 km Länge und bis 300 in Höhe. Die Dünen wandern bei lebhaftem Winde. Das Klima ist vor allem trocken. Regen fällt im Winter; an vielen Stellen gibt es überhaupt nicht regelmäßigen Niederschlag. — Der Wüsten- stürm, der Samum, hebt schwere Staub- und Sandwolken auf und bringt eine furchtbare, beängstigende Schwüle und Hitze; die Wärme steigt auf 50°. Die Sonne ist bleich und wirft keinen Schatten; die Luft ist staubig und nimmt eine gleichmäßig rötliche Farbe an. Der Wüstenwind tritt mit ähnlichen Eigenschaften in Ägypten als Chamfin, in Spanien als Leveche auf. Das Grundwasser, das den versickernden Flüssen und dem Regen ent- stammt, fließt unterirdisch fort und tritt an tieferen Stellen als Quelle an das Tageslicht, auch wird es erbohrt. Solche Stellen sind fruchtbar, hier in diesen Oasen (d. i. Wohnung) gedeihen besonders Dattelpalmen. Das wichtigste Tier, ohne das die Sahara undurchdringlich wäre, ist das aus Vorderasien eingeführte Kamel. 2. An Bewohnern finden sich im W. die Tnäreg und im 0. die Tibbn, beides Übergänge von den Berbern zu den Negern. Größer als der Gegensatz zwischen Tnäreg und Tibbu ist der zwischen den Nomaden und Ackerbauern. Jene sind räuberisch, hinterlistig, schlau, von scharfen Sinnen; sie sind ausdauernd und zäh und haben die bequemen, verweichlichten Oasenbewoyner vielfach tributpflichtig gemacht. Der Nordrand ist türkisch. Von Tripolis und Bengasi auf der Halbinsel Barka gehen Karawanenstraßen nach F. In dem oasenreichen Fessan findet sich Mnrsuk. Westlich von Tibesti liegt die französische Sahara mit Tuat, östlich die englische Libysche Wüste mit Kusra. Ägypten. 1. Das Land. Der östliche Teil der Sahara wird von einer langgestreckten 15 km breiten Flußoase durchzogen, nämlich vom Tal des Nils. Es erweitert sich im N. zum Nildelta, das die Größe von Westfalen erreicht. In W. begrenzt die Libysche Sand- im 0. die Arabische Felswüste den Schwemmlandstreifen, der ein Geschenk des Nils ist. Infolge der Sommerregen in Abeffinien schwillt der Blaue Nil (d. t. der trübe, schlammige Nil) an, und der Nil überschwemmt vom Juli ab die Niederung. Wenn im Herbst das Wasser zurückgetreten ist, werden die Äcker bestellt. Vor allem werden Baumwolle, Reis und Mais gezogen. Darüber erheben Dattelpalmgruppen ihre schlanken Kronen. Wegen dieser Fruchtbarkeit wurden die Bewohner schon vorfielen Jahrtausenden zum Ackerbau und zur Seßhaftigkeit erzogen. Die Fruchtbarkeit hat die große Bevölkerungsdichte erzeugt, die für 1 qkm fast 300 beträgt. — Zur Regelung des Wasser- standes sind großartige Stauwerke bei Kairo und Talsperren bei Assnan angelegt worden, damit der aufgespeicherte Wasservorrat in trockenen Jahren Mißwachs verhüte. — Die Nilkatarakte oberhalb Assuan werden durch Schiffahrtskanäle oder Eisenbahnen umgangen, so daß man jetzt in 6 Tagen von Alexandria nach Khartnm gelangen kann. 2. Die Bewohner Ägyptens sind die kräftigen, schlanken, mohamme- danischen Landbewohner, die Fellachen, d. s. Pflüger, und die christlichen Städter, die Kopten; sie blicken auf eine Kultur von 6000 Jahren zurück, von der die Überreste an Tempeln, Bildwerken, Pyramiden und Inschriften noch heute zeugen. 1
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