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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 106

1908 - Halle a. S. : Schroedel
106 Europa. 7. Die Niederlande, Belgien und Luxemburg. Diese kleinen Staaten breiten sich im wesentlichen um das Delta aus, in dem Rhein und Scheide die Nordsee erreichen. Den 8. nimmt die waldige Berglandschaft der Ardennen ein. I. Königreich der Niederlande (Holland, 33 000 qkm, 51/2 Mill, E., 164 auf 1 qkm, Gesamtbesitz 2 Mill. qkm, 43 Mill. E.). Es erstreckt sich vom Dollart quer über das Mündungsgebiet vom Rhein, Maas und Schelde als ein Tiefland, das zum Teil niedriger liegt, als der Spiegel der Nordsee und durch riesige Deichbauten vor der Gewalt des Meeres ge- schützt wird. Es arbeitet an der Zerstörung der Küste, dringt in tiefen Meer- buseu, von denen der größte der Zuider- (seuder-) oder Südersee (— Südsee, im Gegensatz-zur Nordsee so genannt) ist, ins Land, buchtet die Deltamündungen der Flüsse schlauch- und trichterförmig aus und gestaltet das ganze Küsten- land zu einem Jnselgebiete. Die Westfriesischen Inseln sind der letzte Rest der vom Meer zertrümmerten ehemaligen holländischen Dünenküste. Westlich der Südersee zieht sich gen Ssw. ein undurchbrochener Dünenzug mit ungegliederter Küste bis zu den großen Strommündungen hin. Durch Dammbauten und Trockenlegung hat der Niederländer dem Meere Land ab- znringen gewußt, z. 23. das „Haarlemer Meer". Das Land ist von zahl- reichen Flußarmen und Kanälen durchzogen. Die wichtigsten Rheinarme heißen Waat, Jjssel (eißel) und Leck. Die Waal vereinigt sich vor ihrer Mündung mit der Maas. — Mit Ausnahme der östlichen Moorgebiete an der Grenze von Ostfriesland ist Holland sehr fruchtbar. Eine Eigen- tümlichkeit holländischer Landschaften bilden die zahlreichen Windmühlen, die für die Entwässerung des Bodens und auch für die Industrie von großer Bedeutung sind. — Das Klima ist ein gemäßigtes Seeklima. Die Bewohner sind niederdeutscher Abstammung und zu 2/3 evangelisch. Der unablässige Kampf mit dem Meere verleiht ihnen Kraft und Ausdauer, ermahnt sie zur Vorsicht und Arbeitsamkeit. Bemerkenswert ist die ausgeprägte Reinlichkeit. Der Niederländer betreibt Ackerbau und besonders Viehzucht. Schon früh wagte er sich hinaus aufs Meer, um Handel und Seefischerei (Heringsfang) zu treiben. Der Handel führte zur Erwerbung großer über- seeischer Besitzungen, von denen indessen Niederland einen großen Teil an England verlor. Immerhin beherrscht die Königin noch 43 Mill. Menschen. Holland ist das Durchgangsland für den industriereichen Westen des Deutschen Reiches. Daraus erklärt sich die Bedeutung von Ro tterdam. Daher ist auch Hollands Außenhandel*) sehr groß' z. B. doppelt so groß wie der von Österreich-Ungarn. G Amsterdam, Hst. des Reiches, an?, auf Psahlrosten erbaut und von Grachten, d. s. Kanäle, durchzogen, durch den Nordseekanal mit dem Meere verbunden, ist ein bedeutender Weltmarkt für Kolonialwaren, auch Fabrikstadt (Diamantschleiferei). — Haarlem, Hauptort des niederländischen Garten- baues. — -5 Haag, Residenz. — * Rotterdam, erster Seehandelsplatz (Welt- Hasen) des Königreichs. — Leiden und •* Utrecht, alte Universitätsstädte.— Maastricht, d. h. Maas-Ubergang, Festung. *) 1906: Deutsches Reich 14, Frankreich 8. Niederlande 8 Milliarden M.
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