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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 129

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Die Britischen Inseln. 129 die englische Sprache. Das Germanentum ist bei den Engländern und Niederschotten in Wesen und Sprache so überwiegend, daß man sie zu den germanischen Völkern zählt. Reste der alten keltischenbevölkeruug sind die Bewohner von Wales, die Bergschotten und die Iren, ein kleiner Teil der Gesamtbevölkerung. Fast 4/5 der Bewohner bekennen sich zur e v a n g e l i s ch e n Lehre, und zwar herrscht in England die bischöfliche, in Schottland die presbyterianische Landeskirche. Außerdem gibt es viele Sekten. In Irland gehört die Bevölkerung meist der römisch-katholischen Kirche an. — Die Volksdichtigkeit ist am größten in England, das auf seinem Boden allein 35 Mill. der Bewohner vereinigt. Auf den Kohlengebieten und im weiten Umkreise von London findet sich die dichteste Bevölkerung. Die Auswanderung aus den verschiedenen Teilen des Reiches ist sehr beträchtlich. Unter den Nahrungsquellen der Bevölkerung nahm das ganze Mittelalter hindurch der Ackerbau die erste Stelle ein. Auch heute steht die englische Landwirtschaft auf sehr hoher Stufe, kann aber den ein- heimischen Bedarf bei weitem nicht mehr decken. Berühmt ist die englische Vieh- und Pferdezucht (englische Vollblutpferde!). Vorzügliches wird auch in der Schaf- und Schweinezucht geleistet. Auch die H o ch s e e - fischerei (auf Heringe und Kabeljau) ist ein wichtiger Nahrungszweig. Doch alle diese Erwerbszweige verschwinden hinsichtlich ihrer Bedeutung vor dem Welthandel und dem Groszgewerbe. Die Engländer sind das erste Tcchandelsvolk der Erde. Der Tonnen- aehalt der englischen Handelsflotte ist gleich den aller übrigen Seemächte der Erde zusammen. In allen Meeren finden wir die britische Flagge' in allen Weltteilen, und zwar in der Regel an den wichtigsten Punkten der Erde, hat England Besitzungen, so daß mit ihrem Einschluß das Britische Reich das größte der Erde ist. Etwa !/5 des ganzen Lan d gebietes der Erde gehört dazu. Seine Lage macht England zum natürlichen Mittel- Punkt des Welthandels. Dazu kommt, daß an Unternehmungsgeist, prak- tischem Angreisen, zäher Ausdauer das englische Volk wohl von keinem andern übertroffen wird. Der englische Großhandel ist ein „Welthandel" im vollsten Sinne des Wortes. Der gewaltige Außenhandel des Britischen Reichs (1906: = 19 Milliarden J6), hat dreierlei Ausgaben zu erfüllen: 1. es muß die große Menschenmenge mit Nahrung versorgt werden, 2. es müssen die Rohstoffe für das Großgewerbe herangeholt werden: Baumwolle, Wolle, Holz, Seide. 3. es werden die Waren hinausgesandt, z. B. Baumwollensachen für V/2 Milliarde^, Eisenwaren und Maschinen für Milliarde ^u.s.f. Das Hauptgebiet für den britischen Handel sind die Vereinigten Staaten. Der deutsch-englische Handel beträgt 7°/0 des gesamten Außenhandels und steht an vierter Stelle (England führt aus: Steinkohlen, Gold, Rohstoffe (Zwischenhandel) und Halbfabrikate.). Der Bergbau Großbritanniens ist der großartigste Europas. Haupterzeugnisse sind Steinkohlen (Englands „schwarze Diamanten") und Eisenerze. Fast die Hälfte der europäischen Ausbeute von diesen Mineralien kommt auf Großbritannien. Auch Zinn, Kupfer und Blei werden reichlich gewonnen. England ist endlich das erste Industrieland der Erde. Die großen Stein- kohlenschätze und Eisenlager des Bodens ermöglichen die englischen Großge- werbe. In erster Linie ist die Baumwollenindustrie zu nennen. Ihre Hauptsitze sind Manchester (männtschest'r und Glasgow (glasgo). Dann Tromnau-Schlottmann, Schulerdkund« Ii. 9
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