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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 177

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Das Norddeutsche Tiefland. 177 Die Industrie ist infolge der Armut des Landes an mineralischen Bodenschätzen wenig entwickelt. Ausnahmen bilden der oberschlesische In- dnstriebezirk, die Niederlausitz und die Stadt Berlin. — Der Handel knüpft sich an die Küstenplätze und großen Binnenstädte. Im letzten Jahrzehnt ist für die Anlage von Bahnen im deutschen Osten sehr viel geschehen. Die großen Hauptstrecken sind durch zahlreiche Nebenlinien miteinander ver- bunden, so daß auch die entlegensten Gebiete der Ebenen in den Bereich regen Verkehrs und Güteraustausches gezogen sind. Ii. Das westdeutsche Tiesland. 1 a. Die Wassergrenze: Die Nordsee. Die Nordsee (V2 Mill. qkm = dem Deutschen Reiche). Welche Länder begrenzen sie? Der Name stammt von den Niederländern (der Gegensatz ist die Südersee), die Dänen nennen sie Westsee, die Engländer „Deutsches Meer". Es ist die Nordsee fast durchweg Flach see*), ja fö. einer Linie vom nördlichen Dänemark bis zur Hnmbermündung in England weniger tief, als 40 m, so daß auf diesem Gebiet jeder größere Kirchturm aus dem Wasser sehen würde. An gefährlichen Bänken ist das Meer reich, an landfernen Inseln dagegen arm (Helgoland). Jeder Sturm wühlt das Meer bis zum Grunde auf, der meist aus Sand, seltener aus Kies oder felsartigem Boden besteht. Längs der -Seite steht die Nordsee in breiter Verbindung mit dem Ozean. Daher besitzt das Wasfer die Eigenschaften des ozeanischen Wassers: der Salzgehalt ist derselbe, die Tiden sind ausgeprägt; die Fluthöhe erreicht an der deutschen Küste 3 in; die Wasferwärme ist ohne die großen Schwankungen des Ostseewassers. Die Nordsee friert nie zu; nur in strengen Wintern bedecken sich die flacheren Küstenstreifen mit Eis. Schiffahrt und Fischerei sind auf der Nordsee sehr rege. Den Deutschen und deu Ostseeanwohnern öffnet die Nordsee den Zugang zum Weltverkehr. Die südliche Nordsee mit ihrem schmalen Ausgange, dem Kanal, ist daher eine der befahrensten Seestraßen. Außerdem ist das Meer von Fischer- fahrzeugen belebt; denn es ist das fischreichste Meer der Erde. Alle Fische des europäischen Nordmeeres drängen nach der Nordsee, um zu laichen, vor allen der Hering. Besonders Norweger, Niederländer und Engländer beteiligen sich an 'der Hochseefischerei, die jährlich für 150 Mill. Mk. Fische liefert. Deutsche sind leider dabei nur mit 6 0/0 beteiligt; allein für Heringe gehen alle Jahre 50 Mill. Mk. in das Ausland, für Fische über- Haupt 80 Mill. Mk. Eine Plage der Nordsee sind die häufigen und heftigen ^V.-Stürme, die das Meer wie überhaupt Nw.--Europa heimsuchen. Nur zu oft werden dann die Schiffe gegen die hafenlose W.-Küste Dänemarks getrieben, wo sie auf den Sandbänken stranden und meist rettungslos verloren sind. Daher die Namen, wie „Eiserne Küste", die „Jammerbucht" sw. von Skagen, das Seemannswort „Nordsee, Mordsee". *) Die Flachsee ist weniger tief, als 200 m; die Flachsee ei an et sich vor allem zur Hochseefischerei. Tromriau-Schlottmann, Schulerdkunde Ii. 12
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