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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 192

1908 - Halle a. S. : Schroedel
192 Kulturgeographie. E. Kutturgeogrcrpbie des Deutschen Hieicbo. Deutschlands Kulturstellung und Beziehungen zur Fremde. 1. Weltstellung. Das Deutsche Reich hat in Europa eine bedeutsame zentrale Lage. Wie kein anderes Land, erscheint es infolgedessen dazu berufen, eine der- mittelnde, ausgleichende Stellung einzunehmen und als Land der Mitte, als „Herz Europas", einen belebenden Einfluß auf alle übrigen Länder des Erdteils auszuüben. Jede größere Bewegung in Europa zog auch das deutsche Land in Mitleidenschaft. Im Altertum freilich lag Deutschland fern von den Brenn- punkten des damaligen Kulturlebens. Als sich aber im Laufe der Jahr- hunderte n. Chr. Europa immer mehr als Hauptträger der christlicheu Gesittung entwickelte, wurde Deutschland der Mittelpunkt europäischer Kultur- entfaltung, besonders zu den Zeiten der Ottonen, Salier und Hohenstaufen. Die römisch-deutschen Kaiser waren die weltlichen Herren der ganzen Christen- heit aus Erden. — Zu Zeiten nationaler Ohnmacht war Deutschland Angriffsziel der umwohnenden Völker, die auf Kosteu des Reichs ihr Staaten- gebiet vergrößerten. Auch wurden alle großen europäischen Kriege, wie z. B der 30 jährige, der 7 jährige, der Freiheitskrieg 1813 bis 1815, auf deutschem Boden ausgefochten. Die Lage in der Mitte des Erdteils und die leichten Verkehrsverhältnisse brachten das deutsche Volk früh iu ungezwungene Verbindung mit der Fremde, wodurch Handel und Verkehr gefördert, Gewerbe, Kunstfleiß und Wissenschaft belebt wurden. Leider ist dabei Deutschland nicht von jener „Ausländerei" verschont geblieben, die sich in der Nachahmung fremder Sitten und Gebräuche und der Verunstaltung der deutschen Sprache durch Fremdwörter zeigte. Zu Zeiten vaterländischer Größe wnrde sie indessen durch das gesunde Volks- bewußtsein zurückgedrängt. — Deutschland hat aber nicht nur von der Fremde Anregungen erhalten, sondern ist in dieser Hinsicht auch stets ein reicher Geber gewesen. Deutsche Erfindungen haben viel zur Entwicklung der Wissenschaft beigetragen, deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher das Geistesleben der Länder Europas zu verschiedenen Zeiten belebt. Mit der Wiedererrichtung des D e u t s ch e u Reichs 1871 hat Deutschland die Machtstellung in Europa erlangt, wie es ihm nach seiner Lage und seiner Macht in Europa gebührt. Sein starker Arm reicht über die Meere, um in jedem Winkel der Erde die deutschen Interessen zu schützen und zu fördern. Z a. Das deutsche Volk. Nach Körpermerkmalen lassen sich im Deutschen Reiche 2 Grundformen nämlich Blonde und Braune unterscheiden. Zu den B l o n d e n gehören die Menschen mit blondem Haar, blauen Angen und weißer Haut. Die Braunen haben braunes bis schwarzes Haar, braune bis schwarze Augen und weiße bis bräunlich-weiße Haut. Etwa jeder 3. Mensch im Reiche ist blond, jeder 7. braun. Die übrigen Deutschen gehören Misch formen an. Dabei zeigt sich, daß Nord-
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