1912 -
Berlin
: Wichert
- Autor: Fetz, August
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Sauerland und Westerwald hängen mit dem Rothaar -
g e b i r g e , das eine Wasserscheide zwischen Rhein und Weser
bildet, zusammen.
d) D i e Eifel. Sie bildet eigentlich das Zwillingsge-
birge zu Westerwald und Sauerland. Es weist aber die un-
günstigen Zuge beider, besonders des Westerwaldes, in weit
schärferem Maße auf, während ihm die günstigen in großem
Maße feblen. Es ist besonders in seinem nordwestlichen Teil,
dem hohen Venn, noch bedeutend rauher, unwirt-
licher als der Westerwald. Venn bedeutet schon „Moor" und
verrät, was hier zu finden ist. Das größte dieser Moore ist etwa
6 Stunden lang und 2 Stunden breit. Wie auf dem Westerwald,
so ist auch hier das unbedachtsame Abholzen der Wälder schuld
an diesem Zustaud. Allerdings kommt auch die Nähe des
Ozeans, die zuviel Regen, Nebel usw. bringt, und die
hohe Lage hinzu.
In Belgien, jenseits der deutschen Grenze, führt das Ge-
birge den Namen „A r d e n n e n".
In dem Südwesten liegt aber zwischen Ahr, Rhein, Mosel
und Kyll ein Teil der Eifel, der ein ganz anderes Gesicht
trägt. Hier sind zahlreiche kleine und große Kegelberge auf die
Gebirgsplatte aufgefetzt, ^te verraten, daß hier einst unter-
irdisches Feuer getobt und die Erdrinde durchbrochen hat. Die
Berge tragen teils eine Krateröffnung, teils ist diese auch schon
völlig mit Bergfchutt ausgefüllt. In einigen Krateröffnungen
befinden sich dunkle Seen. Der Laacher See ist darunter
der bekannteste. Die kleineren heißen Maare.
Iii. F l ü s s e. R h e i n , L a h n , Sieg, Wupper,
Ruhr, Mosel und A h r, die Flüsse des Rheinischen Schie-
fergebirges, haben mit ihrer Einsägearbeit nicht nur dem Ge-
birge, sondern auch sich selbst den Charakter in den Hauptzügen
gegeben. Sie fließen durchweg durch enge, teilweise fchlu ch-
tenförmige Täler, die mit ihren ebenso gestalteten
Nebentälern dem Ganzen eine solche Romantik geben, daß
das Rheingebiet jährlich das Ziel und die Sehnsucht Tausen-
der von Deutschen und Ausländern ist. Dazu grüßen von den
Bergen herab Schlösser, Burgen und R u i u e u , be-
kleiden Wälder und Reben die sonnigen Bergwände und
grüßen dicht gesäte, freundliche Dörfer, Städtchen und
S t a d t e mit g a st l i ch e n und lebensfrohen B e w o h -
nern beiderseits von den Ufern.
Durch besondere Schönheit zeichnet sich das
R h e i n t a l von Bingen bis Koblenz, das M o s e l t a l von