1912 -
Berlin
: Wichert
- Autor: Fetz, August
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
d) Der R it ni n u c. Der Rumäne ging aus der Ver-
mischung von Römern und Slawen hervor. Er bewohnt außer-
dem Königreich Rumänien einen großen Teil Siebenbürgens.
Beide Gebiete zusammen umfassen etwa das ehemalige römische
Dacien.
Das rumänische Volk ist arbeitssam, besonders fleißig im
Ackerbau, ist gutmütig und neigt wie alle Romanen zum Froh-
sinn. Seine Bedürfnisse sind nicht groß. Es ist zähe im
Ertragen von Entbehrungen. Großes Interesse bringt es der
Weiterbildung und den kulturellen Fortschritten entgegen.
e) D i e Rätoromanen. Sie bewohnen als Chur-
welsche, Ladiner und Frianler einzelne Gebiete in der
Schweiz, in Oberitalien und in Südtirol, haben aber keine
politische Selbständigkeit erlangt.
Iii. Tie Germanische Gruppe.
a) Der Deutsche. Das germanische Blut ist vermischt
mit dem der Kelten, 'Me vor uns das Land inne hatten, der
Slawen (im O) unä der Römer (intw). Am reinsten hat sich
der germanische Typus vielleicht in Nordwestdeutschland er-
halten. Trotz dieser Blutmischung ist unser Baterland doch zu
etwa 92 Prozent von Deutschen bewohnt. Die Bevölkerung
stellt also eine sehr einheitliche Masse im Reiche dar.
Die 8 Prozent Fremden werden vertreten 1. durch Polen
lwestpreußen, Schlesien, Ostpreußen und Rnhrkohlengebiet),
2. durch Litauer und M a s u r e n (Ostpreußen), 3. K a s -
suben (Westprenßen und Pommern), 4. W e n d e n (Spree-
wald), 5. Dänen (Schleswig-Holstein), 6. Franzosen
(Lothringen), 7. I n d e n.
Nach Sprache und Sitteu gliedert man das deutsche Volk
gewöhnlich in Ober-, Mittel- und Niederdeutsche.
Von den alten Volksstämmen haben sich die Namen und kul-
turellen Eigenarten der Schwaben, Bayern, Fran-
k e n, Thüringer, Sachsen und Friesen erhalten.
Der kleine, kurzsichtige Stammesgeist hat das deutsche Volk
von jeher in _ viele Kriege und politische Wirren gestürzt.
1879/71 kam eine hoffnungsvolle nationale Einigkeit zustande.
Der Deutsche ist ehrlich, rechtschaffen, pflichttreu, gewissen-
Haft, dabei schwerfälliger (der „deutsche Michel") als der
galante Franzose. Die gute Schulbildung gibt seinem Geiste bei
einer guten natürlichen Anlage einen vielseitigen Schliff, der
ihn ganz anders als die Vertreter anderer Nationen zu den
mannigfachsten Betätigungen befähigt. Der deutsche Kauf-