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1. Geschichte des Mittelalters - S. 35

1882 - Freiburg : Herder
Karl der Große. 35 zurück, schlug sie bei Boch olt an der Aa und verheerte in dem folgenden Feldzuge ihr Land bis an die Elbe. Sie unterwarfen sich, gelobten Treue und empfingen scharenweise die Taufe. Karl bekämpfte 782 die slavischen Sorben und bot auch die Sachsen auf; diese überfielen aber ein fränkisches Heer am Berge Süntel und vernichteten es. Als Karl ankam, war Wittekind zu deu Dänen entwichen, worauf Karl in seinem Grimme 4500 Sachsen bei Verden an der Aller an einem Tage ent- haupten ließ. Diese schauderhafte Rache erbitterte die Sachsen noch mehr; sie er- hoben sich unter den Herzogen Wittekind und Alboin insgesamt und gelobten, dem Wuotan allen Raub und alle gefangenen Franken zu opfern. Allein Karl siegte in den blutigen Schlachten bei Detmold und an der Hase (783), verwüstete in zwei Feldzügen das Sachsenland weit und breit, so daß Wittekind wie Alboin aller Hoffnung entsagten und sich taufen ließen. Andere Häuptlinge folgten ihrem Beispiele und nach 793 erfolgte kein größerer Aufstand mehr. Karl versetzte 10 000 sächsische Familien in entfernte Gegenden und siedelte an ihrer Stelle Franken und Alemannen an, baute Burgen und versah dieselben mit Besatzungen. Mit 804 war jeder Widerstand erloschen. Die Sachsen bekannten sich gezwungen zum Christentum und Karl stiftete in ihrem Lande die Bistümer Osnabrück, Minden, Verden, Bremen, Paderborn, Münster, Halberstadt, Hildesheim. In nicht langer Zeit waren die Sachsen eifrige Christen und blieben ein hoch- gesinntes deutsches Volk, das wir bald an der Spitze der ganzen Nation sehen werden. Kart römischer Kaiser. (800.) § 8. Im Jahre 799 wurde Papst Leo Iii. in Rom bei einem Volksansstande mißhandelt und eilte hilfesuchend nach Paderborn, wo Karl Reichstag hielt. Auf des Papstes Klage stellte Karl in Rom die Ordnung wieder her und begab sich im folgenden Jahre selbst nach der ewigen Stadt. Als er an Weihnachten vor St. Peters Altar knieend betete, setzte ihm Leo Iii. die Kaiserkrone auf das Haupt und das römische Volk rief: „Sieg und Leben dem erhabenen Karl, dem von Gott gekrönten großen und friedebringenden Kaiser der Römer!" So erstand das römische Kaisertum wieder, jedoch in einer andern Bedeutung, als das alte, von den germanischen Heerkönigen gestürzte. Das neue römische Kaisertum oder das neue römische Reich hieß das heilige, weil es ein christliches war und alle christlichen Völker des Abendlandes unter seinen Schirm vereinigen sollte. Darum krönte das geistliche Oberhaupt der Christenheit, der Papst, den Kaiser, 3*
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