1882 -
Freiburg
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bürgerschule, Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Das heilige römische Reich deutscher Nation.
Jahre einen großen Sieg an der Raab und setzte den König Peter
wieder ein. Doch dieser wurde abermals vertrieben, und zwei neue Feld-
züge überzeugten den Kaiser von der Unmöglichkeit, eine Oberherrschaft
über Ungarn zu behaupten, daher nahm er den von Papst Leo Ix. ver-
mittelten Frieden an.
Heinrich Iii. in Italien. (1046—1047. 1055.)
§ 48. Italien und namentlich Rom war inzwischen abermals
der Schauplatz wütender Parteikämpfe geworden. Die siegreichen Par-
teien setzten Päpste ein und ab. Daher war Heinrichs Römerzug (so
hieß der Heerzug des deutschen Königs nach Rom zur Kaiserkrönung)
diesmal auch den Italienern willkommen. Auf das Verlangen der Geist-
lichkeit und des Volkes in Rom ernannte Heinrich Iii. einen Papst
und zwar in der Person des Bischofs Suitger von Bamberg, welcher
als Klemens Ii. Heinrich krönte, aber schon im folgenden Jahre starb.
Ein zweiter deutscher, von dem Kaiser ernannter Papst starb wenige Tage
nach seiner Ankunft in Rom, worauf Heinrich seinen Verwandten, den
allgemein verehrten Bischof Bruno von Tull (Toul), auf den päpstlichen
Stuhl erhob, der als Leo Ix. sein Amt ruhmvoll verwaltete.
Im Jahr 1055 kam Heinrich noch einmal nach Italien und vereitelte
ein Bündnis, das feindliche Große gegen ihn angelegt hatten. Die Seele
dieses Bündnisses war Gottfried von Lothringen, der, von Heinrich seines
Herzogtums entsetzt, die verwitwete Markgräfin von Tuscien geheiratet hatte.
Die Normannenherrschaft in Unteritalien.
§ 49. Mächtiger als die Markgrafen von Tuscien waren die nor-
mannischen Herzoge in Unteritalien; soweit hatten es kriegerische
Abenteurer gebracht! Viele französische Normannen (s. S. 43) begaben
sich in fremde Kriegsdienste, weil die Familiengüter (Allode) unteilbar
waren und auf die Erstgeborenen übergingen, während die jüngern Söhne
nichts erbten als Namen, Wappen und Waffen. Zu dieser Zeit behaup-
teten sich noch einige Fürsten in Unteritalien gegen die Angriffe der
Mohammedaner, z. B. ein langobardischer in Benevent, griechische in Neapel,
Salerno und Amalfi; diese nahmen Normannen in ihren Sold, welche
durch ihre gewaltige Körperkraft und ihren unbändigen Mut die Mo-
hammedaner mit Entsetzen erfüllten. Als aber die griechischen Herren
nach ihrer Gewohnheit die den Normannen gemachten Versprechungen
nicht hielten, riefen diese neue Haufen ihrer Brüder herbei und bekriegten
Mohammedaner, Griechen und Langobarden. Die deutschen Kaiser, welche
mit dem Hofe in Konstantinopel selten in aufrichtigem Frieden lebten,
sahen die Fortschritte der Normannen nicht ungerne und belehnten ihre