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1. Geschichte des Mittelalters - S. 74

1882 - Freiburg : Herder
74 Das heilige römische Reich deutscher Nation seinen bisherigen Gönner, undankbar und so gewaltthätig wie Friedrich I. und Heinrich Vi. Er griff auch das Königreich Neapel und Sicilien an, dessen unmündigen König Friedrich, Heinrichs Vi. Sohn, der Papst gegen aufrührerische Vasallen in Schutz genommen hatte und jetzt auch gegen Otto Iv. vertrat; denn der Papst wollte sich ebensowenig von einem Welsen umklammern und erdrücken lassen als von einem Hohen- stauseu. Darum verteidigte er die Unabhängigkeit des Königreichs Si- cilien, in welchem er seinen Schutz gegen die Übermacht der deutschen Könige erblickte, und als Otto keine Warnung beachtete, sprach er über ihn den Bann aus und begünstigte die Wahl Friedrichs des Hohenstaufen zum deutschen Könige. Dieser nahm die Wahl an und wurde zu Aachen gekrönt (1215). Otto verlor, namentlich da er auch bei Bouvines von den Franzosen geschlagen wurde, immer mehr an Anhang, floh nach Köln und später in seine brauuschweigischen Erblande, wo er 1218 starb. Der sogenannte lateinische Kreumg. (1202—1204.) Konstantinopet von den Kreuzfahrern erobert. (1204.) § 71. Während der Kämpfe der deutschen Gegenkönige Otto und Philipp begeisterte der Prediger Fulco von Neuilly die französischen Herren zu einem neuen Kreuzzuge. Sie wollten sich in Venedig ein- schiffen, brachten aber den vertragsmäßigen Lohn für die Überfahrt nach Syrien nicht auf und gingen deswegen auf den Antrag des 93jährigen, fast erblindeten Dogen Dandolo ein, vorerst die von Venedig abgefallene Stadt Zara (Jadera) in Dalmatien zu erobern. Dies geschah und darauf wurde eine Unternehmung gegen Konstantinopel beschlossen. Ein Prinz Alexius nämlich, der Sohn des gestürzten Kaisers Isaak Ii. Angelus, versprach den Venetianern und Kreuzfahrern alles Erdenkliche, wenn sie ihn auf den väterlichen Thron setzen würden. Sie ließen sich gerne überreden, und 1203 erschien die venetianische Flotte vor Koustan- tinopel. Nach einigen Gefechten entfloh der Usurpator, Isaak Ii. bestieg den Thron wieder, konnte aber die den Kreuzfahrern gemachten Ver- sprechen nicht erfüllen. Diese wurdeu dadurch erbittert und verfuhren gegen die Griechen verächtlich und gewaltthätig. Das veranlaßt? einen Aufstand, den ein Verwandter des kaiserlichen Hauses, Alexius Mur- zuphlus, benutzte, um seinen gekrönten Vetter zu verderben und sich selbst, auf den Thron zu schwingen. Allein am 12. April 1204 erstürmten die Kreuzfahrer Konstantinopel und plünderten es mehrere Tage lang gründlich aus, wobei sie auch die Altäre der Kirchen und die Gräber der Heiligen nicht schonten. Hierauf wählten sie den Grafen
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