1882 -
Freiburg
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bürgerschule, Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Konradin. Die letzten Kreuzzüge. Ludwig Ix.
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teils Kaukasier waren, aus welchen die ägyptischen Sultane ihre Leib-
wache gebildet hatten, die aber bald wie die römischen Prätorianer ver-
fahren und aus ihrer Mitte Sultane erhoben (von 1254 bis 1516).
Sie bedrohten den gefangenen König Ludwig öfters mit dem Tode, doch
erfüllte sie dessen mutige und ruhige Sündhaftigkeit mit Hochachtung
und sie gaben ihn endlich mit den andern Gefangenen für ein großes
Lösegeld frei.
Ludwig Ix. 1- vor Hunis. (1270.)
§ 80. Der französische König ergriff noch einmal gegen die Mo-
hammedaner die Waffen, ließ sich jedoch durch seinen Bruder Karl von
Anjon zu einer Unternehmung gegen Tunis bereden, von welcher Stadt
Sicilien und Unteritalien bedroht wurde. In dem Lager vor Tunis
raffte eine Seuche den König, sowie den größten Teil des Heeres weg
und beendigte auf diese traurige Weise den letzten Kreuzzug.
Z»tolemais verloren. (1291.)
Am 18. Mai 1291 eroberten die Mamelucken in einem wütenden
Kampfe, der 70 000 Mann gekostet haben soll, die zertrümmerten Mauern
von Ptolemais, worauf fye Christen Sidon, Tyrus, Beirut und Tor-
tosa ohne Kampf den Mamelucken überließen. Die Christen waren da-
mit aus dem Heiligen Lande, nach beinahe 200jährigem Kampfe, gänzlich
vertrieben.
Spanien vom achten bis in das neunte Jahrhundert.
Leon, Kastilien, Navarra, Katalonien, Aragonien, Portugal.
§ 81. Glücklicher als im Morgenlande waren die Christen in
Spanien gegen die Mohammedaner, obwohl diese aus dem nahen Afrika
mächtige Unterstützung erhielten.
Nach dem Untergange des westgotischen Königreichs durch die Schlacht
bei Ter es de la Froutera (711) behauptete eine Gotenschar ihre
Freiheit im galicisch-asturischeu Gebirge unter dem Helden Pelayo, eine
andere unter Pedro im baskischen Gebirge. Wir kennen ferner die
spanische Mark Karls des Großen, welche bald nachher von dem
Frankenreiche unabhängig wurde und sich als Fürstentum Katalonien
auf Kosten der Mohammedaner ausdehnte. Das freie Baskenland
erweiterte sich zu dem Königreiche Navarra, Asturien zum König-
reiche Leon; im Gebirge, dem der Ebro und Duero entquellen, wurde
von Leon aus die Grafschaft Kastilien gegründet, die bald als un-
abhängiges Königreich dasteht. Alles dies geschah bis zum Jahre 1001.
Um 1035 verlieh König Sancho Iii. von Navarra seinem Sohne Ra-