1882 -
Freiburg
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bürgerschule, Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Das heilige römische Reich deutscher Nation.
auch durch englische Priester das Christentum in Dänemark ein. Seine
zwei Söhne folgten ihm; da diese aber (1042) ohne Erben starben, kam
der angelsächsische Stamm wieder auf den Thron, indem die Engländer
einen Enkel Ethelreds, Eduard den Bekenner (1042—1066), wählten.
Der neue König hatte einen längern Krieg mit dem Empörer Macbeth
zu führen, der den schottischen König Duncan ermordet hatte (Shakespeares
Macbeth). Im übrigen zeigte Eduard eine große Hinneigung zu den
Normannen und ihren Sitten und entfremdete sich dadurch die Gemüter
der Engländer.
Kerzog Wilhelm von der Mormandie, der Groöerer. (1066.)
§ 84. Nach Eduards Tode wählten die englischen Großen 1066
den Grafen Harald zum Könige, aber Wilhelm, der Herzog von der
Normandie, der tüchtigste Heerführer, sowie der schlaueste und gewalt-
thätigste Fürst seiner Zeit, behauptete, gerechtere Ansprüche ans den eng-
lischen Thron zu haben, sammelte ein großes Heer normannischer und
norddeutscher Ritter, landete im Herbste 1066 an der Südküste Englands
und nahm in der blutigen Schlacht bei Hastings dem König Harald
Thron und Leben. Hierauf überwältigte er jeden Aufstand, vertilgte einen
Teil des angelsächsischen Adels und verteilte 60 215 Lehen unter seine
Normannen, unterwarf aber alle königliche Vasallen einer starken Steuer.
Heinrich Ii. (1154—1189.)
§ 85. M't Heinrich Ii. kam das Haus Plantagenet auf den
Thron, das von ebenso stolzem und hartem Charakter war als die Könige
aus dem Mannsstamme Wilhelms des Eroberers. Heinrich Ii. bemächtigte
sich der Ostküste von Irland und zwaug den König von Schottland,
sowie den Fürsten von Wales zur Huldigung. Er erwarb durch Heirat
Guyenne und Poitou, und da er die Normandie als Erbteil besaß,
so beherrschte der König von England einen großen Teil von Frank-
reich, und war doch wegen dieser seiner Herrschaften in Frankreich
Vasall des Königs von Frankreich. Aus diesem unnatürlichen Ver-
Hältnisse entstanden die fast immerwährenden Kriege zwischen den sran-
zösischen und englischen Königen.
König Johann ohne Land. (1199—1216.)
§ 86. Heinrichs Ii. Sohn Richard Löwenherz (1189—1199), der Held
des großen, aber erfolglosen Kreuzzuges, fiel 1199 vor einem französischen
Schlosse durch einen Pfeil. Richard hatte nur kurze Zeit im eigenen Lande
geweilt. Zunächst brachte er drei Jahre auf dem erwähnten Kreuzzuge zu,
geriet dann in deutsche Gefangenschaft und kämpfte schließlich jahrelang