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1. Geschichte des Mittelalters - S. 84

1882 - Freiburg : Herder
84 Das heilige römische Reich deutscher Nation. Die Ritter bildeten nach der Weise des Mittelalters eine Genossen- schaft mit bestimmten Regeln und Gebräuchen, in welche die Berechtigten feierlich aufgenommen wurden. Wer sich zur Aufnahme meldete, mußte zuerst seine Ritterbürtigkeit nachweisen, sowie daß er ritterliche Waffen- Übung und Sitte erlernt habe. Dann bereitete er sich vor durch Gebet, Fasten, Beichte und Kommunion, that das Gelübde, täglich der heiligen Mesfe anzuwohnen, für den christlichen Glauben zu streiten, die Kirche und deren Diener zu verteidigen, das wehrlose Alter und Geschlecht zu schützen, ungerechten Krieg zu meiden, für Unschuldige mit dem Schwerte einzutreten, Turniere nur zu dem Zwecke kriegerischer Übung zu besuchen, dem römischen Kaiser zu gehorchen, das Reich nicht zu schädigen und ihm keine Lehen zu entfremden. Darauf gab ihm ein vornehmer Ritter mit dem Schwerte einen Schlag auf den Hals und nahm ihn dadurch in die Genossenschaft der Ritter auf. Die Johanniter, Hempter und Deutschherren. § 89. In Palästina entstanden drei Ritterorden, welche das Ritter- und Mönch tu m miteinander vereinigten, indem sie zu den ritterlichen Gelübden die Mönchsgelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ablegten. Schon 1048 hatten Kaufleute aus Amalfi ein Benediktinerkloster und ein Spital zu St. Johannes zur Beherbergung armer oder kranker Pilger in Jerusalem gestiftet. Aus diesem klösterlichen Vereine entstand 1099 der Orden der Johanniter, der sich in drei Klassen: Priester, Ritter und dienende Brüder (Krankenwärter) teilte. Der oberste Vor- steher hieß Großmeister; das Ordenskleid war ein schwarzer Mantel mit weißem Kreuze. Im gleichen Jahre gründeten zwei französische Ritter den Orden der Tempelritter (Tempelherren, Templer), so genannt, weil die neun ersten Ritter auf der Stätte des Salomonischen Tempels wohnten. Ihr Ordenskleid war ein weißer Mantel mit achteckigem roten Kreuze. Der Deutsche Orden (Deutschherren) entstand aus einer deutschen Bruderschaft,- welche seit 1128 in Jerusalem in einem Hospitale deutsche Pilger verpflegte. Herzog Friedrich von Schwaben traf die deutschen Brüder 1190 im Lager vor Ptolemais und erhob sie zu einem aus- schließlichen deutschen Ritterorden. Ihr Vorsteher hieß Meister, später Hochmeister (Deutschmeister); das Ordenskleid war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Alle drei Orden wurden im ganzen Abendlande reich beschenkt und erlangten fürstliche Güter; denn sie waren das stehende Heer des König- reichs Jerusalem, die Wächter des heiligen Grabes, und mancher, welcher
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