Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Schul-Geographie in Abrissen und Charakterbildern - S. 89

1878 - Danzig : Kafemann
Die Chinesen. — Hinterindien, 89 volle Stadt Lassa ist die Residenz des buddhistischen Priesters Dalei Lama, welcher göttlich verehrt wird. 107. Die Chinesen. (Charakterbild.) Abgeschlossenheit» Seit alter Zeit hat sich das chinesische Volk von der übrigen Menschheit abgeschlossen. Dies war allein durch die ungeheure Aus- dehnung des Reiches möglich; denn das eigentliche China ist mehr als halb so groß als Europa. Mit den zinsbaren Ländern aber war das Reich wenigstens doppelt so groß als unser Erdtheil. Das chinesische Wesen hat sich in Folge der Abgeschlossenheit wenig fortentwickelt; denn seit drittehalb tausend Jahren ist in dem Laude alles beim Alten geblieben. Am Ueberlieserteu und Gewohnten halten die Chinesen mit Zähigkeit fest. Das ganze Volk ist eigentlich ein Ver- ftandesvolk. Dichtkunst und andere schöne Künste haben in dem Lande wemg Werth. Was keinen größern Nutzen schafft, steht im Hintergrunde. Phantasie und Ge- müth haben auf den Nationalcharakter geringen Einfluß, weshalb diesem Volke auch die allgemeiue Vaterlandsliebe und die Nationalbegeisterung fehlt, wodurch sich au- dere Völkerschaften der Erde so großen Ruhm erworben haben. Das Opiumrauchen gehört zu den Leidenschaften der Chinesen. Opium ist der eingetrocknete Milchsaft des Gartenmohns. Wohlhabende- rauchen ihr Opium zu Hause, Aermere aber bei den Krämern. Der Raucher geräth in einen Sinnenrausch, welcher mit der Länge der Zeit entnervend wirkt. Sobald das Opium seine Wirkung äußert, begiebt sich der berauschte Chinese auf eine Pritsche von Bambusrohr, um sich von traumhaften Phantasiebildern angenehm um- gaukeln zu lassen. Die Höflichkeit in China erfordert es, daß man die Person, nach deren Be- finden man fragt, mit schmeichelhaften Ausdrücken beehrt, wogegen der Ge- ehrte sich in seinen Antworten möglichst erniedrigt. Hören wir folgendes Ge- spräch: „Wie befindet sich ihr glorreicher Sohn?" — „Mein verächtlicher Junge befindet sich durchaus nicht in übler Lage." — „Wo liegt ihr kostbarer Palast?" — „Mein unwürdiger Hundestall liegt in Nanking." — „Ist ihre edle Familie zahlreich?" — „Ich habe nur vier elende Mißgeburten." — „Ist ihre lobens- werthe Frau Gemahlin gesund?" — „Das häßliche alte Weib platzt vor Ge- suudheit." 108. Hinterindien. 2 275 000 qkm; 26 Mill. Einw. Allgemeines. Hinterindien ist vier mal so groß als das deutsche Reich und liegt zwischen dem bengalischen Meerbusen und der südchinesischen See. Im Süden erstreckt sich die Halbinsel Malaka ins Meer. — Zu den Gebirgen gehören einige Ausläufer vom östlichen Himalaya. Der Jrsvadi und Me- ™ng gehören zu den Hauptströmen, welche durch dichte Urwälder fließen. — Das Klima ist tropisch. Edle Metalle und weiße Elephanten gehören zu den merkwürdigen Erzeugnissen. Die Bewohner im Osten sind chinesisch, im Westen wohnen Inder und auf Malaka Malayen. Zu den unabhängigen Staaten gehören: 1. Auam oder Cochinchina (kotschintschina) mit der Hauptstadt Hue (100 000 E.) Nieder-Cochiuchiua mit der Stadt Saiguu ist französisch. — 2. Das Reich Siam. In der Hauptstadt Bangkok (600 000 E.) sieht mau viele Pagoden (Tempel) mit vergoldeten Dächern; die niedrigen Woh!mu,;en find von Palmen oder Bananen beschattet. Ein Theil der Bevölkemug lebt m Booten auf dem Wasser. Die Siameseu haben ein beinahe viereckiges Ge- Chinese.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer