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1. Schul-Geographie in Abrissen und Charakterbildern - S. 90

1878 - Danzig : Kafemann
90 Vorderindien. ficht. Das Haupt tragen sie kahl geschoren bis auf einen struppig empor- siebenden Büschel. Ihre Haut ist hellbraun, die Zähne werden schwarz gebeizt, und die Nägel läßt man lang wachsen. Durch das beständige Kauen des Betel sind die Lippen roth. — 3. Das Reich Birma mit der Hauptstadt Man- daleb am Jr^wadi. Die Birmanen besitzen geschriebene Bücher und Gedichte und haben eine ziemliche Geistesbildung; der Herrscher führt den Titel Boa. Die Fürsten besitzen weiße Elephanten und lassen sich zum Zeichen ihrer Hoheit mit Sonnenschirmen beschatten. Die Briten haben an der Westküste Besitzungen. Ebenso gehört ihnen die Südspitze von Malaka mit der Insel Singapore, worauf die Stadt gleichen Namens liegt. 109. Vorderindien. 21 5 Mill. qkm; 240 Mill. Einw. Vorderindien ist sast acht mal so groß, als das deutsche Reich und hat die Gestalt eines Dreiecks. Die Westküste heißt Malabar, die Ostküste Coromaudel, das Cap Comorin bildet die Südspitze. Boden und Bewässerung. Im Norden liegt der Himalaya, das höchste Gebirge der Erde. Seine Spitzen sind mit ewigem Schnee bedeckt, den selbst die Glut der tropischen Sonne nicht wegschmilzt. Auf diesem Gebirge ent- springt der Indus, Ganges und Brahmaputra. Am Südfuße des Gebirges liegt die Tarei, die einen Urwald bildet, in welchem zahllose wilde Thiere, als Löwen, Tiger, Panther und Leoparden wohnen. Im Süden der Tarei liegt Hindostan oder das Tiefland des Indus und Ganges. Der Indus bildet in seinem mittleren Lauf mit 5 Neben- strömen den Pandschab (b. i. Fünfstromland), welcher der fruchtbarste Theil seines Gebietes ist. Am Ganges liegt nach dem Meere hin die Ebene von Bengalen. Letztere ist tausendfach von Wasserarmen durchschnitten. Hier liegt die Dschungel, die aus sumpfigen Walddickichten be- steht, in welchen der Pflanzenwuchs an Ueppia- keit alles überbietet. Daselbst lebt der bengalische Tiger, das Rhinoceros, ein Heer von Schlangen, Schildkröten und Krokodilen. Im Süden Vorder- indiens liegt das Hochland von Dekhan. Die westliche Küstenebene Malabar steigt ter- rassensörmig auf, gleicht einem hängenden Garten und ist an Tropengewächsen sehr reich. Die östliche Küstenebene Coromandel ist sandig Brahma, Wischku und Siwa. und hat eilt ungesundes Klima. Beide Küsten haben entgegengesetzte Jahreszeiten; denn auf Malabar ist die Regenzeit von Mai bis August und auf Coromandel von November bis Mitte Februar. Klima. Produkte. Bewohner. Das Klima Ostindiens ist verschieden. Ja, man kann sagen, alle Zonen und Klimata sind vertreten, weil sich das Land von den höchsten Erhebungen der Gebirge herabsenkt. Zu den merkwürdigen Pflanzen gehören der Tekbanm mit seinem unverwüstlichen Holze, — das Sandel- h olz, welches sehr wohlriechend ist, die Kokospalme, aus deren Nüssen viele Lieblingsgerichte bereitet werden, die Areka-Palme, deren Nuß, in ein Blatt des Betelpfeffers gewickelt, den Betel liefert. Letzterer wird gekaut und soll im Munde eine angenehme Kühlung bewirken; aber er macht die Zähne schwarz und die Lippen widerlich roth. Die Banane liefert Blätter, welche so groß sind, daß dieselben als Tischtuch dienen können. Merkwürdig ist die Banyane, welche vor jedem Brahmanendorfe steht und ganze Baumhallen bildet, indem die von den Zweigen herabhängenden Luftwurzeln sich in die Erde senken und zu neuen Stämmen heranwachsen, welche wieder neue Zweige treiben. In diesem Gewirre von Stämmen und Aesten Hausen Affen, Papageien, Tauben, Pfauen, Schlangen und Vampyre. Die Banyane ist den Hindus ein Bild der
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