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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 22

1879 - Berlin : Stubenrauch
22 §§. 9. 10. ufer seine höchsten Berge hat. Die Theile, welche am Main und Neckar liegen, sind fruchtbar und gut angebaut. Die Höhen sind mit Schlössern und Burg- ruinen geziert und die Bergabhänge mit Wein und Laubgehölz bewachsen. Der östliche Theil dagegen hat große Sandstrecken mit mageren Getreidefeldern und Kiefernwaldungen, doch sind auch viele Strecken durch Fleiß trefflich angebaut und erzeugen besonders Obst, Gemüse und Hopfen. § 9. Der Böhmerwald zieht sich in einer Länge von 30 Meilen und in einer Breite von 4—6 Meilen in südöstlicher Richtung vom nahen Fichtel- gebirge bis zur Donau. Er ist ein mit schönen Tannenwaldungen bedecktes, wildes Gebirge mit steilen, nackten Felsenabhängen, aber auch voll Sümpfe und für den Ackerbau unfruchtbaren Strecken. Zahlreiche Straßen und jetzt sogar ein Schienenweg führen über das rauhe Gebirge. Die höchste Spitze heißt der Arber, fast 1500 m hoch. Einzelne Bezirke des Gebirges bilden noch wirkliche Urwälder, in denen die Tannen und Fichten die üppigsten Bestände bilden. Das Holz ist aber auch der Reichthum des Böhmerwaldes, und nächstdem finden die Bewohner in den vielen Glashütten Beschäftigung. Da, wo der Wald ausgerodet ist, besonders im nördlichsten Gebirgszuge des südlichen Haupttheiles, blüht auch der Ackerbau. Der kleinere, nördliche Theil, in dessen Nähe die Bäder Marienbad und Franzensbad liegen, ist der bekannteste und besuchteste. Westlich von dem Böhmerwalde, nach der Donau zu, liegt der bairische Wald, dessen bedeutendste Spitzen bis 1200 m hoch steigen. Diese sämtlichen in §§. 7—9; genannten Gebirge, Plateaus und Terrassen bilden den südlichen Theil des mitteldeutschen Berglandes. §. 10. Zum Theil in Verbindung mit dem Böhmerwald, dem Erzgebirge und den sudetischen Gebirgen steht das böhmische Terrassenland. Dasselbe ist zusammengesetzt aus über einander liegenden, fruchtbaren Hügellandschaften, die von den Ebenen und Flussthälern der Elbe, Moldau, Eger und Töpl unter- brachen werden. Einzelne Berggruppen erheben sich über 800 m Höhe, wie z. B. der hohe Milleschauer oder Melischauer im sogenannten Mittel- gebirge zwischen Eger und Elbe. Nordwestlich von der böhmischen Terrasse und nordöstlich vom Fichtel- gebirge, nur durch die Thalebene bei Eger von diesem und dem Böhmerwalde getrennt, zieht sich zwischen Sachsen und Böhmen in einer Länge von ca. 20 Meilen in nordöstlicher Richtung bis zum Elbdurchgange das Erzgebirge. Am höchsten, gegen 1200 m, steigt das mit Wäldern und Wiesen bedeckte, 8—10 Meilen breite, im Durchschnitt nur 630 m hohe Gebirge in dem Keilberge und dem Fichtelberge. Einzelne kahle Basaltfelsen erreichen die Höhe von 800 m. Gegen Süden fällt es steil ab, nach Sachsen zu aber ist die Ab- flachung bis zur norddeutschen Tiesebene nur allmählich. Wie schon der Name andeutet, ist dieses Gebirge reich an Erzen. Silber, Eisen, Zinn, auch Stein- kohlen werden in Menge gewonnen und die Bewohner finden reichliche Be- schäftigung, die aber leider so wenig lohnt, dass in den höher gelegenen Orten die Leute nur ein dürstiges Auskommen haben. Während Mutter und Tochter oben am Klöppelsack sitzen, arbeiten tief unten der Vater und Sohn als Bergknappe. Da, wo das Erzgebirge an die Elbe herantritt, beginnt das Elbsand- steingcbirge oder die sogenannte sächsische Schweiz; dieselbe besteht aus wunderbar gestalteten Sandsteinfelsen, tiefen Schluchten und Thälern, die wegen der reizenden Aussichten und Ansichten alljährlich von vielen Fremden besucht werden. Die höchste Höhe ist der Winterberg mit vorzüglicher Aus- ficht nach Sachsen und Böhmen. Das Elbsandsteingebirge ist ein Bindeglied zwischen dem Erzgebirge und dem auf dem rechten Ufer der Elbe beginnenden Sudeten, einem Gebirgszuge, welcher bis zu dem gekrümmten Oberlauf der Oder, 42 Meilen wert, stch
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