Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 32

1879 - Berlin : Stubenrauch
32 :§§. 20. 21. waren in Nürnberg, Sonneberg im Meiningschen u. s. w. sind in der ganzen Welt berühmt. Auch die Fabrikation von Zucker, Tabak, Oel, Bier, Brannt- wein, Papier u. s. w. ist in Deutschland von nicht geringer Bedeutung. Der Handel und die Industrie Deutschlands werden besonders gehoben durch die zahlreichen Eisenbahnen, durch schiffbare Flüsse und Kanäle, durch allerlei Handels-, Aktien- und Versicherungs-Anstalten, und vor allem durch den von Preußen gegründeten Zollverein, der fast alle deutschen Staaten umsasst. Auch die deutsche Handelsflotte, welche nur von der englischen und amerikanischen übertroffen wird, trägt znr Förderuug des Handels unendlich viel bei. Die Bildung der Bewohner Deutschlands steht auf hoher Stufe und wird besonders gefördert durch ein vorzügliches Schulwesen. Nicht nur die Universitäten, Gymnasien, Real-, Handels-, Gewerbe- und Fachschulen stehen im Auslande in hohem Ansehen, sondern auch das Volksschulwesen befindet sich in so vorzüglichem Zustande, wie bei keinem anderen Volke. §. 20. Geschichtliches. Fast ein Jahrtausend war seit dem ersten Auftreten deutscher Völker (113 v. Chr.) in der Weltgeschichte vergangen, als sich durch die Theilung von Verdun (843) von dem großen fränkischen Reiche das deutsche Reich ab- löste, das wiederum fast ein Jahrtauseud bestehen sollte. Während von 843 bis 911 Deutschland unter den Karolingern ein Erbkönigreich blieb, wurde es in diesem Jahre ein Wahlreich. Die vornehmsten Herzöge Deutschlands, später Kurfürsten, wählten den König, unter dem noch 300 größere und kleinere Regenten zugleich regierten. Auch viele Städte, die freien Reichsstädte, erkannten die Oberhochheit des Königs an, aber alle Fürsten und freien Städte hatten Rechte genug, um den König in seiner Macht zu beschränken. Seit Otto I. wurden die meisten Könige auch in Rom als Kaiser gekrönt und seit Maximilian I. waren die deutschen Könige zugleich Kaiser. Die Macht der Kaiser sank aber von Jahrhundert zu Jahrhundert immer mehr, bis endlich im Jahre 1306 das deutsche Reich aufgelöst wurde, indem Napoleon den Rheinbund gründete und Kaiser Franz Ii. die Krone niederlegte. Im Jahre 1815 entstand zwar wieder ein neuer deutscher Bund unter den deutschen Fürsten, der aber 1866 durch den Austritt Preußens aufgelöst wurde. Nachdem kurzen aber folgenschweren Kriege 1866 trat Oesterreich aus dem deutschen Verbände und Preußen bildete den norddeutschen Bund; aber 1871 während des französischen Krieges, entstand vom neuem das einige deutsche Reich, ein Bundes- staat, mit einem Kaiser an der Spitze. Der König von Preußen jetzt Wilhelm I., wurde erblicher Kaiser. Die Reichsgesetzgebung übt der Buudesrath, bestehend aus den Vertretern der Mitglieder des Bundes, und der Reichstag, vom Volke gewählt. Der Kaiser vertritt das Reich nach außen, erklärt im Namen des Reichs Krieg, schließt Frieden und Vorträge mit andern Völkern pp. Die Staaten des Reiches umfassen einen Flächenraum von über 9800 □ M. mit fast 43 Mill. Einwohnern. /rfe: • Ii. Aie Staaten des deutschen Weichs. §. 21. Das Königreich Preußen, welches jetzt an der Spitze der deutschen Staaten steht, ist durch den Krieg oon 1866 ein zusammenhängender Staats- körper geworden, nur zwei kleine Theile, Hohenzollern und der ^ahde- busen, liegen getrennt vom Hauptlande. Preußen ist das größte deutsche Land und umsasst einen Flächenraum von 7,7 9f?^<??,über 6400 ^Meilen mitmill. Einwohnern. Die Grenzen des preußischen Staates sind im Norden die Nordsee, Dänemark, Oldenburg, Bremen, Hamburg, Lübeck, Mecklenburg - Schwerm, Mecklenburg-Strelitz und die Ostsee, im Osten Russland und Polen xm Süden Oesterreich, Königreich Sachsen, die sächsischen Herzogtümer, Reuß jüngere
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer