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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 54

1879 - Berlin : Stubenrauch
54 §. 50. Pommer plump, den Hessen blind nennt, so heißt es: „Der Schwabe wird vor dem 40. Jahre nicht klug." Man spricht vom Schwabenalter, von Schwaben- streichen. Allein dumm sind die Schwaben gewiss nicht, sie sind gemüthlich und gefällig, gerathen bei einem Ueberfluss von Trieben und Bestrebungen in eine scheinbare Verworrenheit, aus der sie sich nicht rasch wieder loswinden können. Darum kommen sie dem Fremden täpplsch und wunderlich vor. Dass sie ein geistig hochstehendes Volk sind, beweisen die vielen großen Männer, welche dort geboren sind:Melanchthon,Keppler,Hegel, Schiller, Uhland, Schwab u. A. Eisenbahnen: Von Bruchsal nach Friedrichshasen, von Hall nach Bietigheim und nach Goldhöfe, von Kannstatt nach Nördlingen, von Plasingen nach Horb und nach Kirchheim2c. Die Grafen von Württemberg zeichneten sich im Mittelalter durch ihren Helden- sinn aus (z. B. Eberhard I. im Bart) und erwarben schon am Ende des 16. Jahr- hunderts den Herzogstitel. In der Napoleonischen Zeit erwarb der Kurfürst von Württemberg den Königstitel und vergrößerte sein Land fast ums Doppelte. Das Land zerfällt in 4 Kreise, den Schwarzwald-, Neckar-, Jaxt- und Donaukreis. (Ob V)lf Stuttgart, (168) liegt reizend in einem Thalkessel, den die zurücktretenden 200 bis 250 m. über dem Grunde aufsteigenden Keuperberge des Nesenbachthales bilden. Ihre Scheitel sind mit Wald, die Hänge mit Reben bedeckt; fast überall sieht man aus Straßen und Häusern in diesen reizenden Rebenreichthum hinein. „Nicht leicht hat Deutschland eine schönere Gegend" — meint Ulrich v. Hutten — „als diese, das fruchtbarste Gefilde, wunderbar und gesundes Klima, Berge, Wiesen, Thal, Flüsse, Quellen, Wälder. Alles aufs Anmuthigste; Früchte wie nirgends sonst, Wein, wie man ihn in diesem Lande erwarten kann. Stuttgart selbst nennen die Schwaben das irdische Paradies." Aber das Paradies hat auch seine Kehrseite. Der kleine Nesenbach, der im Sommer mephitische Dünste verbreitete, ist mit Ausnahme weniger Strecken überwölbt; aber im Herbste und Winter fangen sich in dem Thalkessel oft dichte Nebel und im Sommer entwickelt sich glühende Hitze. Von der sog. Weinstaige überblickt man die Stadt und sieht aus dem Häuser- meere das alte Schloss und die Stists-Kirche hervorragen. Die schönsten Gebäude liegen zwischen der Königsstraße und der Neckarstraße. Zwischen der Stiftskirche und dem alten Schlosse liegt der Schillerplatz, auf welchem ein schönes Schillerdenkmal steht. Auch das neue Schloss ist ein Prachtbau. Stuttgart ist das Centrum des süddeutschen Buchhandels und eine bedeutende Fabrikstadt. Kannstadt am Neckar, Handelsverkehr; in der Nähe Mineralquellen. Esslingeu, Maschinenfabrik; Obst und Wein. Gmünd, Bijouteriearbeiten. Ludwigsburg am Neckar, zweite Residenz, Waffenplatz; Fabriken. In der Nähe die Bergfeste Hohenasperg. Heilbronn am Neckar, Fabriken, Schifffahrt, Handel. Schwäbisch Hall am Kocher, Saline. Weinsberg. Tübingen am Neckar, Universität; reizende Lage. Reutlingen, Fabriken, Buchhandel und Druckereien. Göppingen, gewerbfleißig. In der Nähe der Hohenstaufen. Ulm, ehemalige Reichsstadt; hier wird die Donau schiffbar; Festung, Handel, Fabriken. Friedrichshafen, schön gelegen am Bodensee; Handel mit der Schweiz. Württemberg hat viele Mineralquellen und Bäder: Wildbad, Kannstadt, Göppingen, Mergentheim u. s. w. fb fff 3 tfz §. 50. Das Königreich Bayern hat 1380 ^Meilen und $ Miß. Einw. drei Viertel Katholiken, ein Viertel Protestanten. Bayern besteht aus zwei ungleichen Haupttheilen, aus der Hauptmasse westlich von Oesterreich und einem kleineren Theile am linken Rheinufer, dem nördlichen Baden gegenüber. Die Gebirge, welche Bayern berühren, sind der bayerische Wald, der Böhmerwald, das Fichtelgebirge, der Frankenwald, das Rhöngebirge, der Spessart, der Steigerwald, der fränkische und schwäbische Aura, die allgauer, bayerischen und salzburger Alpen. Rheinbayern ist von dem Hardtgebirge bedeckt Das übrige Land besteht größtenteils aus welligen Hochebenen und terrassen- förmigem Boden. Die Hauptflüsse des Landes sind die Donau mit Jller,
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