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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 75

1879 - Berlin : Stubenrauch
1) Der Genfer S e e (Nor du Rhone) liegt in einem anmuthigen Hügellande und ist lo1/* Meile groß. Außer der R h 0 n e, die am Ostende hineintritt und am Westende ihn verlässt, nimmt er noch eine Anzahl kleinerer Flüsse auf. 2) Der Bodensee 9 Llmeüen groß, im Norden der Schweiz und an der Grenze Deutschlands, wird vom Rhein durchflössen und hat liebliche Umgebungen. 3) Der Züricher See, südlich vom Bodensee, nimmt die Limmat auf, die ihn verlüsst, um nach der Aar zu fließen. 4) Der V i e r w a l d st ä d t e r See, von der R e u ß durchflössen. 5) Der Zuger See nimmt nur kleine Flüsse auf. 6 und 7) Der Brienzer See und Thuner See werden durch die Aar verbunden. 8 u. 9) Der N e u e n b ur g e r und der Bieler See werden durch die Z i e h l verbunden. 10) der M u r t n e r See steht durch ein Flüsschen mit dem Nienburger See in Verbindung. Alle diese Seen haben zum größten Theil schöne Ufer, viel Fische und sind langgestreckte Thalseen. Ueber die Produkte und Beschäftigung der Bewohner der Schweiz ist bereits im Iv. Kursus, §. 4 ff. gesprochen. Wir bemerken hierzu noch Folgendes: Die Rindviehzucht und Ziegenzucht ist ein Hauptnahrungszweig der Schweizer. Außerdem besitzen die Flüsse und Seen einen großen Reichthum an Fischen und Krebsen. Auch die Seidenraupen gedeihen in den südlichen Thälern. Kartoffeln, Gemüse, Hans, Flachs, Wein und Tabak findet man in vielen Gegenden. Ebenso Obst und im Süden Kastanien und edle Südfrüchte. Die Waldungen liefern allerlei Holz. Salz hat man in den Kantonen Basel, Waadt und Aargau, und Mineralquellen findet man in vielen Gegenden. Außer der Viehzucht treiben die Schweizer nicht unbedeutenden Handel, und die Industrie steht auf hoher Stufe. Die Uhrenfabrikation in Genf ist berühmt, auch die Seiden-, Baumwollen- und Papierfabrikation ist nicht unbedeutend. Die Strohslechterei beschäftigt viele Tausende und der Maschinenbau ist eben- falls nennenswert!). Die Bewohner der Schweiz bestehen aus 73 pct. Deutschen, 20 pct. Franzosen, 5 pct. Italienern und 2 pct. Rhäto-Romanen. Die meisten schweizer, drei Fünftel, sind evangelischer und zwei Fünftel katholischer Konfession. Alle sind fleißige, ehrliche, treue, freiheitsliebende Leute. Doch hat die frühere Sittenreinheit durch den Verkehr mit Fremden gelitten. Die Volksbildung wird sehr gepflegt. Der Handel wird unterstützt durch völlige Zollfreiheit und durch eine Anzahl Eisenbahnen, die den Süden mit dem Norden und den Osten mit dem Westen verbinden. Die Schweiz (Helvetica) war nach der Völkerwanderung ein Theil des fränkischen und später des deutschen Reiches. Aber schon früh hatten eine Menge geistlicher und weltlicher Herren, sowie einzelne Städte besondere Freiheiten, welche durch glückliche Kämpfe mit den Habsburgern sich immer mehr vergrößerten, so dass schon 1368 mehrere der heutigen Kantone (Schwyz, Ury, Unterwalden, Lnzern, Zürich, Zug, Glarus und Bern) in einen Bund zusammentraten. Im 15. und 16. Jahrhundert traten dem Bunde auch noch andere Städte und Landschaften bei, bis endlich 1815 die Schweiz in die 22 noch heute bestehenden Kantone zerfiel, die sich im Jahre 1818 eine neue Verfassung gaben, wonach an der Spitze ein Bundesrath mit einem Präsideuten steht. Der Sitz der Bundesbehörden und die Hauptstadt der ganzen Republik ist Bern.
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