1879 -
Berlin
: Stubenrauch
- Autor: Dietlein, Woldemar
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Bürgerschule, Höhere Töchterschule, Lehrerseminar, Präparandenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bürgerschule, Höhere Töchterschule, Seminar, Präparandenanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
§. 19. 97
sind die höchsten Spitzen? Welches sind die bedeutendsten Landseen? Wo befinden sich
diese? Wodurch zeichnen sich die Flüsse aus? Welches sind die größten Flüsse? Wo ent-
springt und wohin mündet jeder der Flüsse? Welches sind die bedeutendsten Kanäle?
Welche Eigenthümlichkeiten hat das Klima? Worin haben die Unterschiede in der
Temperatur ihren Grund? Wo wächst das meiste Getreide? Welches sind die Haupt-
Produkte des Landes? .Wo sind-Bergwerke zu suchen? Welche Bewohner hat Skandi-
navien? Welches sind die bedeutendsten Eisenbahnen?
In wieviel Provinzen wird Schweden getheilt? Wie liegen diese Provinzen zu
einander? Welches sind die fruchtbarsten Provinzen? Welche sind am meisten gebirgig?
Welche Flüsse bewässern jede der Provinzen? Welche Städte liegen in jeder Provinz?
Welche Städte Schwedens sind Hafenstädte? Welche Städte sind Bergstädte? Wo sind
Universitäten?
In welche Provinzen wird Norwegen getheilt? Wo liegen die einzelnen Stifter?
Welche Flüsse durchfließen Norwegen? Welche Städte sind Seestädte? Welches der beiden
Königreiche ist am meisten gebirgig? Welches hat den fruchtbarsten Boden? Welches
sind die Hauptnahrungszweige in Schweden, und welches die in Norwegen? Welche
schwedische und welche norwegische Orte liegen jenseits des Polarkreises? Unter welchem
Grade der Breite liegt die zu Schweden gehörige Insel Barthelemy?
Vii. Dänemark.
§. 19. Das Königreich Dänemark besteht theils aus dem nördlichen Theile,
der jütländischen oder eimbrischen Halbinsel, welche von der Nord- und Ostsee
umspült wird, theils aus einer Anzahl von Inseln, die entweder in der Nähe,
oder in den entfernteren Theilen des Oceans liegen. Die sämtlichen euro-
päischen Besitzungen Dänemarks, außer Island, umfassen einen Flächenraum
von fast 700 □ Meilen mit l3/4 Mill. Einw.
Die Halbinsel Jütland ist zum Theil eine Fortsetzung der großen nord-
deutschen Tiefebene. Sie ist die einzige größere europäische Halbinsel, welche
nicht mit Gebirgen bedeckt ist. Nur niedrige Hügelreihen durchziehen in
Form eines Landrückens von Süden nach Norden auf der Ostseite das Land.
Dieser Höhenzug, welcher im H immels berge seine höchste Höhe, 160 m, er-
reicht, ist mit schönen Buchenwäldern und vielen Seen bedeckt. Die Küsten sind
von einer Anzahl Fjorden (schmale Meerbusen, Buchten) zerrissen.
Die Westküste, welche so flach ist, dass sie hier und da durch Deiche
vor den Meeresfluten geschützt werden mnfs, ist fast gar nicht gegliedert und
hat im Süden, nach Schleswig zu, fruchtbares Marschland, im worden aber
Sand. In der Mitte des Landes befinden sich umfangreiche Heiden, Sümpfe
und Moore.
Die östlich von Jütland gelegenen größeren Inseln sind sämtlich flach
und ohne steile Küsten, haben viele tiefe Einschnitte und lange Landzungen.
Was die Bewässerung anlangt, so kann bei dem kleinen Lande von
großen Flüssen nicht die Rede sein. Dagegen ist das Land reich an Land-
seen und Fjorden.
Von den letzteren ist der Liimfjord, welcher sich wie ein Meerbusen von
der Nordsee bis zur Ostsee zieht, der bedeutendste.
Das Klima ist durch den Einfluss des Meeres wegen der geringeren
Höhe des Landes milder, als es der nördlichen Lage nach sein würde. Die
häufig herrschenden starken Westwinde, welche in Jütland den Flugsand von
den Küsten nach dem Innern des Landes treiben, und die dicken Nebel sind für
das Gedeihen der Pflanzen und für die Gesundheit der Menschen von nicht
geringem Nachtheil. Im allgemeinen sind die Sommer kühl und die Winter
mild und feucht.
Dietlein, Leitfaden. Ii. Auflage. 7