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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 130

1879 - Berlin : Stubenrauch
130 §. 4. dagegen zeichnen sie die gleiche Linie südlich vom Aequator bis 23v-/ südl. Breite. Der letzte Kreis (23v,0 nördl. Breite), welchen die Sonne am 21. Juni senkrecht trifft, heißt der Wendekreis des Krebses, und der 23v-z° südl. Breite gelegene Kreis, über welchem die Sonne am 21. Dezember senkrecht steht, ist der Wendekreis des Steinbocks. Diese Kreise heißen darum Wende- kreise, weil sich daselbst die Sonne gleichsam wieder nach dem Aequator zurück- zuwenden scheint (Fig. 1 Ii. und Iv.). Wenn die Sonne ihre Strahlen senkrecht auf die Wendekreise fallen lässt — am 21. Juni und 21. Dezember — so ändert sich ihre Morgen- und Abend- weite und die Tageslänge einige Zeit fast gar nicht. Es scheint, als sei ein Stillstand in ihrem Laufe eingetreten und man hat deshalb die beiden äußersten Punkte, Sonnenstillstands- oder Sonnenwende - Punkte (Solstitial- punkte) genannt, und zwar den nördlichsten Punkt den Sommer-, und den südlichsten Punkt Winter-Solstitialpunkt. Weil sich die Lage der Erdachse niemals ändert, so ist in dem einen Halbjahr der Nordpol und im andern der Südpol der Sonne zugewendet. Demnach hat die Nordhälfte der Erde Sommer, wenn auf der Südhälfte Winter herrscht und umgekehrt. Steht die Sonne senkrecht über dem Aequator, was bekanntlich jährlich zweimal geschieht, so haben die gemäßigten Zonen Frühling und Herbst.^) Auf der nördlichen Halbkugel beginnt der Frühling, wenn die Sonne (scheinbar) vom Wendekreise des Steinbocks, und der Herbst, wenn sie vom Wendekreise des Krebses zurück- kehrt. Auf der südlichen Halbkugel ist dann das Gegentheil der Fall. Wegen der ungleichmäßigen Geschwindigkeit, mit welcher sich die Erde um die Sonne bewegt, ist auch die Dauer der Jahreszeiten verschieden. Ist die Erde der Sonne am fernsten (im Aphelium), zur Zeit unseres Sommers, so bewegt sie sich langsamer, steht sie in der Sonnennähe (Perihelium), zur Zeit unseres Winters, so ist die Bewegung schneller. Daher kommt es, daß das Sommer- Halbjahr, der Sommer der nördlichen Halbkugel, fast 8 Tage länger dauert, als das Winterhalbjahr. Es dauert demnach auf der nördlichen Halbkugel der Frühling 92,91 Tage, der Sommer 93,57 Tage, der Herbst 89,70 Tage Unit der Winter 89,07 Tage. Diese Dauer der Jahreszeiten ist aber nicht zu allen Zeiten gleich, weil die Sonnennähe und die Sonnenferne nicht immer gleich sind. Im allgemeinen beginnt bei uns der Frühling am 21. März, der Sommer am 21. Juni, der Herbst am 22. oder 23. September und der Winter am 21. De- zember. §. 4. Der Thierkreis und seine Sternbilder. (S. Figur 1.) Die Sterne des Himmels stellen sich theils schon von Natur in gewissen Gruppen dar, theils" hat man sie der Übersichtlichkeit wegen in solche Gruppen getheilt. Man nennt diese Gruppen Sternbilder. Beim Umlauf der Erde um die Sonne scheint die letztere im Lause des Jahres an zwölf verschiedenen Stern- bildern vorüberzugehen, die man die Sternbilder der Ekliptik oder den Thierkreis (Zodiakus) nennt, weil sie dem Himmelsäquator zunächst, oder in der Nähe der Ekliptik des Himmels liegen. Die Namen dieser Sternbilder sind, von Westen nach Osten gezählt: 1) Widder, 2) Stier, 3) Zwillinge, 4) Krebs, 5) Löwe, 6) Jungfrau, 7) Wage, 8) Skorpion, 9) Schütze, 10) Steinbock, 11) Wassermann, 12) Fische. Nr. 1—3 sind die Frühlings-, 4—6 die Sommer-, 7—9 die Herbst- und 10—12 die Winter-Zeichen. *) An den Polen herrscht nur ein kurzer, oft heißer Sommer, und ein langer, kalter Winter. Zwischen den Wendekreisen ist dagegen ein beständiger Sommer, der nur durch eine Regenzeit unterbrochen ist.
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