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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 139

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 11. 139 hebt sich deshalb. Das hierdurch gestörte Gleichgewicht verursacht Lust- ftrömungen, welche je nach der Stärke Wind, Sturm oder Orkan ge- nannt werden. Diese Strömungen gehen sowohl in horizontaler, wie auch in aus- und niedersteigender Richtung. Je nach der Richtung, woher sie wehen, nennt man die Winde nach den Himmelsgegenden. Man unterscheidet regel- mäßige und unregelmäßige Winde. Regelmäßige Winde sind solche, die entweder beständig oder periodisch zu gewissen Zeiten wehen. Wir rechnen dazu: a) Die Passat-Winde, welche zwischen den Tropen im atlantischen und stillen Ocean wehen und zwar in den Gegenden nördlich vom Aequator von Nordosten und auf der südlichen Halbkugel von Südosten. In der Mitte, wo sich die beiden Passate begegnen, ist die Zone der Windstillen, welche dura» furchtbare Gewitterstürme unterbrochen, von den Seefahrern gefürchtet werden. Die Entstehung dieser Passate ist so zu erklären: Die kalte Polarlust (Polarströmung) dringt in Folge der Schwere nach dem Aequator, wo sich die leichtere, wärmere Luft befindet. Diese wird nun von der kalten gehoben, und zieht in hohen Regionen als Aequatorialströmung nach den Polen zu. Dadurch entsteht eine doppelte Lustströmung, eine untere von den Polen zum Aequator und eine obere vom Aequator nach den Polen. Da aber die Rotationsgeschwindigkeit der Erde an dem Aequator wegen des größeren Umsanges geschwinder ist, als an den Theilen, die nach den Polen hin liegen, so wird dem Nordpassate eine mehr nordöstliche und dem Süd- passate eine mehr südöstliche Richtung gegeben. b) Die Monsuns oder Moussons sind periodische Winde, welche regel- mäßig auf dem indischen Ocean und dessen Küstenländern, so weit sie der nörd- lichen Halbkugel angehören, wehen, und zwar vom Oktober bis März von Nordosten und im Sommer in umgekehrter Richtung. (Die verschiedene Er- wärmung der heißen Küstenländer Asiens und der Meere, sowie die Rotation der Erde erzeugen diese Winde.) c) Die Land- und Seewinde wehen an den Küsten der Länder und Inseln besonders in den tropischen Gegenden, und zwar am Tage von den kühleren See nach dem erwärmten Lande und des Abends umgekehrt. In den Gegenden der gemäßigten Zonen sind die Winde unregel- mäßig und veränderlich; sie entstehen hauptsächlich aus dem Kampfe der unteren Polar- und der oberen Aequatorialströmung. In den heißen Gegenden wehen verschiedene schädliche Winde, so der Sa- in um in Arabien und Persien, der Chamsin in Aegypten, der H erma ttar in Senegambien, der Slrocco in Italien, der Föhn in der Schweiz. § 11. Das Klima. Wir unterscheiden ein astronomisches oder ma- thematisches und ein wahres oder physisches Klima. Das erstere ist ab- hängig von dem Breitengrade eines Landes. Das letztere wird bedingt durch die Wärme und Feuchtigkeit der Luft, durch die Höhe des Ortes über dem Meeresspiegel, durch die Nähe der Gebirge oder der Gewässer, durch die Be- schaffenheit des Bodens, ob derselbe z. B. wasserarm, ob er kahl von Pflanzen ist u. f. w. Es fällt also das astronomische Klima nicht an allen Orten mit dem wahren Klima zusammen, sondern es haben oft Punkte auf der Erde gleiches Klima, die unter sehr verschiedenen Breitengraden liegen. Linien, welche man um den Globus zur Verbindung derjenigen Orte, die gleiche mittlere Jahres- wärme haben, gezogen hat, nennt man nach Humboldt Isothermen. Diese Linien haben eine von den Breitengraden oft sehr abweichende Richtung.
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