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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 148

1879 - Berlin : Stubenrauch
148 §§. 14. Die Tiefländer Asiens sind bereits im Iii. Kursus, §. 12, erwähnt und werden bei den betreffenden Ländern noch specieller betrachtet werden. Ueber die Gewässer des Erdtheils merken wir außer dem früher Gesagten noch Folgendes: Asien sendet seine Ströme nach allen vier Weltgegenden vom innern Hoch- lande in die Meere herab. Nur einige erreichen das Meer nicht, sondern ver- lieren sich in Steppenseen. So ergießen 'sich der Jordan in das todte Meer, der Kur und Terek in den Kaspisee, der Amu und Sir (Sihon) in den A r a l s e e. Außer dem Kaspisee (so groß wie Norddeutschland), dem Aralsee (fast so groß wie Bayern) und dem todten Meere hat Asien noch eine große Anzahl Seen, von denen der B a l k a s ch s e e im östlichen Turan, der B a i k a l s e e im Altai und der U r m i a s e e im armenischen Hochlande die bedeutendsten sind. Die klimatischen Verhältnisse Asiens sind im allgemeinen schon im Iii. Kursus besprochen. Die Gegensätze, welche theils durch die große Aus- dehnung, theils durch die verschiedene Bodengestalt hervorgerufen werden, sind nur in Amerika so bedeutend wie hier. Während das innere Asien ein kontinentales Klima hat, herrscht in den Küstenländern und auf den Inseln ein oceanisches. Im Innern und im Norden nimmt die Wärme von Osten nach Westen stetig ab, und es herrschen die größten Gegensätze zwischen Winterkälte und Sommerhitze. Das Klima des tropischen Südasiens ist in den Tiefländern des Ganges, der hinterindischen Flüsse und auf den Inseln feucht-heiß, am Indus, in Iran und Arabien trocken-heiß. In den südlicheren Alpenländern steigt es vom tropischen bis zum Polarklima. Durch dieses wechselnde Klima und durch die verschiedenartige Boden- gestalt wird auch eine große Mannigfaltigkeit in den Naturerzeug- nissen hervorgerufen. Die Pflanzenwelt zeugt im tropischen Süden Indiens von der größten Ueppigkeit: denn dort gedeihen die saftreichsten Früchte, die herrlichsten Blumen, die großartigsten Baumformen und die mannigfaltigsten Gewürze. Im hohen Norden dagegen und in den Steppen und Wüsten herrscht hinsichtlich der Vegetation die größte Armut. Abweichend von den mittleren Ebenen gestaltet stch das Klima in den chinesischen Ebenen; hier findet man eine reichere Vegetation als in den meisten Ländern unter gleicher Breite. Hinsichtlich der Thierwelt hat Asien ebenfalls eine große Mannigfaltig- keit aufzuweisen, und es ist ja bekannt, dass in diesem Erdtheile die meisten europäischen Hausthiere ihre Heimat haben. Asien ist der Ursitz des Menschengeschlechts und das Land der größten Völkerverschiedenheit. Auch die drei monotheistischen Hauptreligionen haben hier ihren Ausgang genommen. Die Staaten Asiens sind, soweit sie selbständig, bezüglich der Re- gierungsform meist monarchisch-despotisch. Von größter Bedeutung und die beiden Länder Russisch-Asien und Britisch-Asien.
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