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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 154

1879 - Berlin : Stubenrauch
154 §. 18. 5. Das Königreich Kambodscha ist theilweise von Siam abhängig, theils steht es unter französischem Schutz. 6. Das französische Kochinchina (1000 iumeilen, Iv2 Mill. Einw.) am Delta des Mekong, hat gute Häfen. Saigong, blühende Handelsstadt, von vielen Chinesen bewohnt. 7. Die Halbinsel Malakka zerfällt in mehrere kleine malayische Staaten. Die Südspitze ist englische Besitzung. Singapore, (100) eine von den Engländern neu angelegte Stadt auf der gleich- namigen Insel ist ein aufblühender wichtiger Handelsplatz. 8. Die Andamanen und Nikobaren. Im Westen der Halbinsel, 40 Meilen von der Küste liegen die Andamanen, welche von den Engländern als Deportationsorte benutzt werden. Diese Inseln find meist mit undurchdringlichen Wäldern, in denen der Paradiesvogel heimisch ist, besetzt. Die Nikobaren sind jetzt ebenfalls britischer Besitz und werden von Malayen bewohnt, die bis in die neuere Zeit Seeräuberei trieben. Iv. Vorderindien. §. 18. _ Die Halbinsel Hindostan oder Vorderindien ist theils ein Alpen- und Terrassenland des Himalaya (s. § 8) theils Tiefebene, theils Hoch - ebene. Das Alpenland des Himalaya steigt steil abwärts bis in die Tiefebene des Indus, Ganges und Brahmaputra. Den Indus haben wir bereits in § 16 kennen gelernt. Der Ganges, der heilige Strom der Hindus, zu dessen Quellen gewallfahrtet wird, entspringt auf dem Himalaya aus einem 4100 in hohen Gletscher, durchläuft im reißenden Oberlause die Vorketten des Gebirges, tritt dann sofort in die überaus fruchtbare und bevölkerte Tiefebene und ergießt sich verstärkt durch 12 Nebenflüsse, die die Größe des Rheines haben, in einem von mehreren hundert Armen gebildeten Delta in den Busen von Bengalen. Dieses Delta, mit dem sich auch das des Brahmaputra vereinigt, bildet eine große Zahl von Inseln und Werdern (Dschungeln), welche bewaldet, sumpfig und vonelephanten, Nashörnern, Tigern und Schlangen bewohnt sind. Die Dschungeln hauchen verpestete Luft aus und sind der Herd der Cholera. Der Ganges befruchtet wie der Nil zu bestimmten Zeiten und aus ähnlichen Ursachen durch Ueberschwemmungen das Uferland seines Unterlaufes. „Hier ist das eigentliche Land des Reises, der jährlich 2—4 Ernten gibt, der Baumwolle, des Zuckerrohrs und der Bananen." Das Plateau von Dekan ist durch viele kleinere Flüsse reichlich be- wässert, welche meistens nach Osten abfließen; das Klima ist, wegen der hohen Lage, gesund. Indien liegt größtentheils in der heißen Zone und hat d emnach ein tropisches Klima. Die Hochgebirge des Himalaya haben ein Alpenklima. Das Gangesland ist ewig grün, aber in Dekan ist alles dürr bis zur Zeit der Regen, die hier in ungeheurer Menge fallen. Merkwürdig ist die entgegenge- setzte Witterung auf den beiden Küsten Mala bar und Koromandel, eine Folge der herrschenden Monsuns, so dass es auf der einen Küste regnet, wenn es aus der andern trocken ist. Die Vegetation Indiens, besonders in dem Gangestieflande, ist äußerst üppig. Große Bambuswälder, majestätische Palmen und Platanen, Bananen,
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