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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 164

1879 - Berlin : Stubenrauch
Die Lena, am Baikalgebirge entspringend, hat, wie die beiden fol- genden Ströme, eine nördliche Hauptrichtung und bildet bei ihrer Mündung ms Eismeer ein großes Delta. Der Jenisei empfängt seine Gewässer vom Südabhange des Altai, durchbricht das Gebirge und nimmt, wie die Lena, in der Tiesebene noch große Nebenflüsse auf. Die obere Tunguska, welche sich bei Jeniseisk mit' ihm vereinigt, führt ihm die Wasser des Baikalsees zu. Der Ob oder Obi kommt vom Altai, hat eins der größten Stromgebiete und bildet bei seinem Ausflusse den großen obischen Meerbusen. Die Flüsse sind alle schiffbar, wasser- und fischreich. Leider dauert die Fahrzeit nur wenige Monate. — Da die kalte Zone bis zum 55 ° ins Land hineindringt, so steigt die Vegetation erst von da ab allmählich. Die wenigen Bewohner des Nordens leben von der Jagd des unzählbaren Wildes und von der Zucht der Rennthiere. Das verbreitetste Hausthier ist der Hund. Auch die Fischerei ist sehr ergiebig' der Westen und Süden sind für Viehzucht und Ackerbau geeignet. In der Mitte des Landes beginnen un- ermessliche Waldungen von Nadelhölzern, die nach Süden allmählich dichter werden. Der Hauptreichthum des Landes besteht in Pelzthieren (Zobel, Her- melin, blaue und schwarze Füchse) und in Metallen (Kupfer, Eisen, Silber, Gold und Platina). Auch mancherlei Edelsteine, Salz, Pech, Theer und Leder kommen in den Handel. Der Bergbau wird besonders von den aus Russland Verbannten betrieben. Die Bevölkerung Sibiriens besteht aus zahlreichen Stämmen. Am Eismeere wohnen Finnen (Ostjaken, Samojeden); im Süden und Südwesten bilden die muhamedanischen Turk-Tataren die Hauptmasse; im Nordosten sind die zu den Eskimos gehörigen Tschuktschen sesshast. Die im Osten und Südosten wohnenden Kamtschadalen, Jakuten, Kurilier, Kalmücken u. s. w. ge- hören der mongolischen Rasse an und bekennen sich meist zum Buddhaismus. Die eigentlichen Russen und die Kosaken sind nur schwach vertreten. Nächst den Äekennern der griechisch-katholischen Kirche, besteht hauptsächlich die Bevölkerung aus Muhamedanern und Heiden. Römisch-Katholische zählt man 12000, Protestanten nur 4000 und Juden 8000. ? Die rohesten Nomaden sind die T u n g u s e n, die größtentheils von der Jagd leben. Auch die sanfteren Jakuten sind vortreffliche Jäger. Die Tschucktschen sind tüchtige Fuchs- und Zobelfänger und treiben Rennthier- zucht und Karawanenhandel. Die Samojeden an der Eismeerküste sind kleine armselige Leute, die größtentheils von dem Fleische der Fische und Seethiere leben, welche ihnen das Eismeer und seine unwirtlichen Küsten liefern. Auch die kleinen Kamtschadalen leben von Fischsang und Jagd. Ihre Hunde müssen die Zugthiere ersetzen. Das ganze Sibirien zerfällt in West- und Ostsibirien. a) Westsibirien umfafst die Gouvernements Tobolsk und Tomsk und das Land der Kirghifen. Tobolsk am Jrtisch, (25) Niederlage des Pelzwerkes. Omsk, mit vielen Ver- bannten. Tomsk, Festung. Das Kirghifenland ist nur Nomadenland ohne eigentliche Städte. Die Bewohner nennen sich „Kasak". (S. §. 24.) b) Ostsibirien besteht aus den Gouvernements Jeneseisk, Jrkutsk und Jakutsk, aus dem Lande Transbaikalien, dem ostsibirischen Küstenlande und der Amurprovinz.
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