1879 -
Berlin
: Stubenrauch
- Autor: Dietlein, Woldemar
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Bürgerschule, Höhere Töchterschule, Lehrerseminar, Präparandenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bürgerschule, Höhere Töchterschule, Seminar, Präparandenanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
§. 28. 167
Welche Länder Asiens liegen in der kalten Zone? Welche in der gemäßigten?
Welche in der heißen Zone? Welche Länder sind wasserreich? Welche haben wenig oder
gar keine Flüsse? Welche Länder haben eine reiche Küstenentwickelung? Was folgt
daraus? Warum hat Asien größere Ströme als Europa? Wo befinden sich in Asien
die meisten Nomaden? Wo die meisten Fischer und Jäger? Wo ist der Anbau des
Bodens am vortrefflichsten? Wo ist die Kultur der Völker am meisten zurück? Was
hat das wohl für Gründe? In welchen Gegenden Asiens steht die Kultur am höchsten?
Welche Gründe kannst du dafür angeben? Welche Länder Asiens haben die meiste Be-
völkerung? Wo ist die Bevölkerung geringer? Welches sind die Gründe für die größere
oder geringe Bevölkerung?
B. H f r i fe a.
(Vergl. Iii. Kursus, §. 16 und ff.)
§. 28. Wegen seiner geringen Gliederung ist dieser drittgrößte Erdtheil
von den Europäern in seinem Innern noch wenig gekannt. Nur das weiß man
mit Bestimmtheit, dass Afrika hinsichtlich seiner Gestalt, seiner Gebirge, Ebenen,
Gewässer, seines Klimas, seiner Produkte und sogar seiner Bewohner nächst
Australien der einförmigste Erdtheil ist.
Wir betrachten das Land nach den im Iii. Kursus genannten 4 Theilen:
Hochafrika, Mittelafrika, die Sahara und das Atlashochland.
1. Hochafrika, der südliche Theil des Erdtheils, ist ein großes meist von
schneebedeckten Randgebirgen umschlossenes Plateau, das sich terrassenförmig
nach dem Innern und dem Meere zu senkt. Das Innere bildet gleichsam ein
großes Centralbecken, welches größtentheils eben zu sein scheint. Diese
Ebenen sind theils bewaldet und von Flüssen und Seen reich bewässert, theils
sind sie Steppen und Wüsten. Die bewässerten Theile sind fruchtbar und wohl-
bevölkert. Die Höhe der Ebenen ist verschieden, von 890 m bis herab auf
785 m. Aber bis zur Tiefebene steigt kein namhafter Theil des südlichen
Afrika herab.
Auch die Randgebirge haben verschiedene Höhe und gehen theils in Hoch-
ebenen, theils in Terrassen über.
Von diesen Rändern sind die hauptsächlichsten:
a) Der Westrand, nördlich vom Aequator beginnend. Er bildet ein
Hochland von verschiedener Höhe. Einzelne Berglandschaften sind fruchtbar, das
Ganze aber öde.
b) Der Südrand, oder das Kapland, ist ein Stufenland. Zunächst
dem Meere befindet sich eine Küsten ebene, die aber bald bis zu einer Höhe
von 960—1250 m steigt und in einzelnen Bergen sogar 2200 m erreicht.
Nördlich hiervon befindet sich die Hocheb ene der Äarroo-Steppe, in welcher
sich Berge bis gegen 2500 in erheben. Die Karroo ist im Sommer eine harte
staubige Einöde, in der Regenzeit aber höchst fruchtbar. Den nördlichen Theil
des Südrandes bildet die Hochebene des Oranje-Stroms, welche sich in
einer Höhe von 1800 m ins innere Hochafrika fortsetzt.
e) Der O st r a n d erstreckt sich vom Kapland bis zum Kap G u a r d a f u i
und besteht aus der bergigen Kaffernküste, aus dem Terrassenlande des
Z ambesi- Flusses und der Küstenebene vonmozambique. Dann folgt das sich ins
Innere ziehende Gebiet großer Seen, von denen der Victoria-
N yansa oder Ukerewesee und der A l b e r t - N y a n s a die größten
sind. Die nördlichen Abflüsse dieser Seen hält man für die Quellen des