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1. Bodenständiger Unterricht - S. 62

1913 - Leipzig : Dürr
— 62 — Innungen usw.), mit den Aufgaben und Arten der Vermal- tungen, der Gerichte, des Verkehrs usw. Das sind in der Tat schwerwiegende Bedenken, die wohl manchen von der Ausführung der Spaziergänge zurückschrecken können und werden. Doch es fragt sich, ob die Schwierigkeiten zu überwinden sind, und ob es sich lohnt, eine solche durchaus nicht leichte Arbeit doch zu tun. Gehen wir die Einwände durch. Die Heimat- Daß die Spaziergänge sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, daran Spazier" läßt sich nichts oder nicht viel ändern, fordern viel Es fällt dabei auch noch erschwerend ins Gewicht, daß die ,3ett" Schüler an solchen Nachmittagen, an denen sie heimatkundliche Spaziergänge machen, nicht gut ihre Schularbeiten für den nächsten Tag anfertigen können. Denn wenn sie von einem solchen Aus- gange mehr oder weniger müde zurückkommen, so haben sie zum Lernen und zu schriftlichen Arbeiten wenig Lust und Kraft. Diesem Übelstande könnte man nun großes Gewicht beilegen, wenn die Schüler jeden Nachmittag ausgeführt würden und auf den Spaziergängen nichts lernten. Aber wenn sie vorläufig wöchentlich nur einen Spaziergang, dann und wann vielleicht auch zwei machen, so ist das schon ziemlich viel. Und wenn man nun noch, falls das aus fachlichen und persönlichen Gründen (Witterung usw.) möglich ist, den Sonnabend dazu nimmt, so würde der folgende Sonntag das Bedenken so ziemlich beseitigen. Ferner darf man nicht vergessen, daß die lange Zeit, die die Spaziergänge erfordern, in der frischen Luft zugebracht wird. Die Bewegung draußen kommt der Gesundheit zugute. Außerdem ist die Zeit doch auch insofern nicht verloren, als die Schüler sie, die sie freilich sonst ungezwungener ihren Lieblings- beschästigungen und Spielereien gewidmet hätten, zu dem Kennen- und Verstehenlernen der Heimat gebrauchen. Es fragt sich, was man höher anschlägt, den Nachteil oder den Nutzen. Weiter wird man einwenden, daß viele Kinder, besonders die aus den armen und ärmeren Familien, keine Zeit zu solchen Spazier- gängen hätten. Sie müßten entweder zu Hause bleiben, um dort in Abwesenheit der Eltern die Arbeiten zu besorgen und auf die jüngeren Geschwister zu achten; oder aber sie wären gezwungen, als Laufburschen, Kindermädchen, Zeitungsausträger u. dgl. schon selbst mit verdienen zu Helsen; sie hätten daher die Nachmittage zu notwendigeren Dingen als zu Schulspaziergängen zu verwenden.
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