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1. Bodenständiger Unterricht - S. 79

1913 - Leipzig : Dürr
— 79 — Rädern usw. und ferner die mannigfachen Verleitungen zu Unvor- sichtigkeiten und zur Unaufmerksamkeit. Die allzugroße Verantwortung kann dabei kein Lehrer über- nehmen. Und aus diesen und andern wichtigen Gründen wird auch wohl von seiten der Fabrik- und Geschäftsleitungen die Erlaubnis zu solchen Besuchen nicht erteilt werden können. Jedenfalls ließen sich derartige Besuche nur mit ganz kleinen Abteilungen, nur mit wenigen ausgesuchten Schülern, nicht mit ganzen Klassen machen. Wie kann man da nun einen Ausweg finden? Zunächst wäre es wohl zweckmäßig, wenn sich wenigstens die Gesuche der Lehrer selbst durch Besuche in den heimischen Fabriken, Geschäften, I^iken^ Lagerstätten usw. über das heimische Fabrikwesen, den heimischen usw. Handel usw. unterrichteten. Wiederholt habe ich solche Besuche ausgeführt und gesehen, wie- viel man dort lernen kann, was auch jetzt schon im Unterricht zu verwerten ist. ^ Der Unterricht gewinnt sofort eine heimatliche, man möchte sagen, persönliche Färbung für die Schüler, wenn man die Verbindung mit dem Schulort herstellt, so z. B. bei der Behandlung des Mains er- zählt, daß die Spessart-Eiche auch in unsern Möbelfabriken Ver- wendung findet, welche Holzarten hier gebraucht und verarbeitet werden, woher und wie sie nach hier kommen usw. Was gibt es in dieser Beziehung nicht Wissenswertes in jedem einzelnen Geschäft! Wie zahlreich sind die Verbindungen Herfords mit andern Orten, Ländern und Erdteilen, die man nicht aus Büchern, wohl aber aus dem Leben und der Wirklichkeit kennen lernen kann! So bietet jeder Besuch Neues und Lehrreiches. Die mannigfachen Maschinen, deutsche und fremde Arbeit, die Rohstoffe, der Gang ihrer Verarbeitung bis zum fertigen Erzeugnis, die Verwertung der Abfälle, der Versand, die Absatzgebiete, Zahl der Arbeiter, Arbeitslöhne, Abgaben für Alters-, Kranken- und Unfall- Versicherung, Zölle, Steuern, Verbrauch und Bezug von Kohle, Gas und Elektrizität, Wohlfahrtseinrichtungen usw. usw. — sind das nicht alles Stoffe, mit denen die Schüler in unserer Zeit des sich immer mehr entwickelnden Welthandels und Weltverkehrs und der gesellschaftlichen Kämpfe bekannt gemacht werden müßten?
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