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1. Bodenständiger Unterricht - S. 111

1913 - Leipzig : Dürr
— 111 — und nach Einführung des neuen Schulbuches hervorbringen soll, so will man doch gewiß auch einen häufigen Wechsel der Unterrichts- bücher verhindern. Der bodenständige Unterricht fordert für jeden Ort eigenartige Bücher. Um die dadurch verursachten Ausgaben den Familien, die nach einem andern Orte verziehen, zu ersparen, gäbe es vielleicht kein anderes Mittel, als daß wieder die Schulgemeinde Hilfe schaffte, in- dem sie den herzugezogenen Schülern die neuen Bücher entweder umsonst oder doch gegen einen ganz geringen Preis lieferte. Das bedeutet dann abermals eine Vermehrung der Ausgaben eines Ortes für seine Schulen. Aber ohne Erhöhung der allgemeinen Aufwendungen läßt sich eine wesentliche Verbesserung des Schulunterrichts nicht durchführen. Doch zu all diesen bedeutungsvollen Änderungen werden wir allgemein so bald noch nicht kommen. Nur langsam und schritt- weise wird der Schulunterricht umgestaltet werden. Den ersten und besten Dienst dazu können uns allein die heimatkundlichen Einzelbücher leisten. Sie erst befähigen uns, bestimmte Vorschläge über bodenständige Lehrpläne zu machen, wirklich bodenständige Lehrbücher zu verfassen, danach Versuche anzustellen und Erfahrungen zu gewinnen und so unsern Schulunterricht auf eine immer gesundere, sichere, heimische, deutsche Grundlage zu stellen. Die Heimatbücher gäben uns aber auch jetzt schon, ehe wir zu einer wesentlichen Umänderung der Schularbeit schreiten können, die Möglichkeit, uns auf den Unterricht, wie er heute vorgeschrieben ist, besser vorzubereiten, ihn lebensvoller, anschaulicher, anziehender zu gestalten und uns, wenn wir heimatkundliche Spaziergänge aus- führen und erfolgreicher machen wollen, in gründlichster Weise mit dem nötigen Wissen und Können auszurüsten. Heimat- und Vaterlandsliebe. Es bleibt noch übrig, eine Seite des heimatkundlichen Unter- richts zu besprechen, die zwar gelegentlich schon gestreift ist, ihrer besonderen Bedeutung wegen aber noch betrachtet werden muß: das ist die Aufgabe der Erziehung zur Heimat- und Vaterlandsliebe, die der Schule und insbesondere dem heimatkundlichen Unterricht zur ernsten und heiligen Pflicht gemacht wird.
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