1885 -
Halle
: Anton
- Autor: Hummel, August
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 21
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Deutschland.
15
börfer, beten hölzerne Häuser von breiten, mit Steinen beschwerten Dächern
gebeckt sinb. Die Berglehnen hmcm ziehen sich kräuterreiche Matten. In
Sennhütten treiben Senner und Sennerinnen den ganzen Som-
mer Uber ergiebige Milchwirtschaft (Käse). Häusig aber schrecken im Früh-
jähr die Lauiueu, gewaltige Schneesturze, die aus dem Hochgebirge sich
krachenb und bouuerud zu Thal wälzen. Das Hochgebirge selbst ist der
Sitz ewiger Öbe. Hier horstet nur der Lämmergeier ober klimmt bte
Gemse, welcher der verwegene Gemsjäger folgt.
*Die Bewohner der Mittelalpen sinb meist beut scheu Stammes.
Kraftvoll und gewandt, mutig und ausdauernd, fleißig und spar!am, voll
Gottvertrauen und Liebe zu seineu Bergen, so ist der deutsche Alpeubewoh-
uer. An den Gebirgshängen gegen Frankreich leben Franzosen, an
der italischen Seite Italiener, im 80 ©laben* Unter den Be-
schäftigungen der Alpenbewohner steht die Viehzucht obenan. Daneben
bietet der Walb vielfachen Erwerb. Der Älpler schafft darin als Holzfäller
ober Flößer, oder verarbeitet das Holz zu zierlichen Schnitzereien und Mu-
sikiustrumeuteu (Geigen). Er bricht Marmor und gewinnt in den östlichen
Alpen Eisen, Blei und Quecksilber. Die Alpeustädte sind durchweg nicht
sehr volkreich.
31] \. Die Schweizer Hochebene. Der Nordwestfuß der Mittelalpeu
steht auf der Schweizer Hochebene, die im Nw von dem Schwei-
zer Zura umwallt wird.
8. Die Landschaften des oberen und mittleren Rheins.
Sie umfassen das Gebiet des Oberrheins (von der Quelle bis Basel),
die Oberrheinische Tiefebene und ihre Grenzgebirge (von Basel bis Mainz)
und das Rheinische Schiefergebirge (von Mainz bis Bonn).
32] Der Oberrhein. Der Rheins entspringt mitten im innersten
Alpenlande, auf dem St. Gotthard. In schnellem Lauf strömt er zum
Bodensee. Klar tritt der Fluß aus dem See wieder aus, bildet durch
seinen Sturz Uber eine Felsenstufe deu malerischen Rheinfall bei Schaff-
hausen und fließt nun nach W. Wo er sich in einem Knie nach N
wendet, tritt er in die Oberrheinische Tiefebene.
33] 2. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Grenzgebirge- Die
Oberrheinische Tiefebene ist rechts und links von Gebirgen eingeschlossen.
A. Östlich der Oberrheinischen Tiefebene ziehen (von 8 nach N):
a. Der Schwarzwald ist so genannt von den dunkeln Tannenforsten,
welche Berg und Thal bedecken. Die höchste Kuppe ist der Feld der g
(1494m). Am Nordrande senkt sich das Thal des Neckar ein; südlicher
gehen eine Anzahl kleiner Flüßchen zum Rheine (welche ?). Der Forst ist
die Hauptnahrungsquelle des Schwarzwalbbewohners: er flößt schlanke Tan-
nenstämme zum Rheine hinab, oder fertigt aus dem Holze die „Schwarz-
Wälder Uhren", die durch die halbe Welt gehen. *Ans der Oberrheinischen
Tiefebene fuhren die engen Thalspalten des Höllen passes und der Knie-
bisstraße quer durch den Schwarzwalb auf die östliche Hochfläche*
b. Der Odenwald erhebt sich nördlich vom Neckarthale und ist von
freundlichen, bichtbevölkerten Thälern burchzogeu.
1) A. 5.