1885 -
Halle
: Anton
- Autor: Hummel, August
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 21
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Das Wichtigste ans der physischen Erdkunde.
Mäßigkeit aus. Man nennt sie Passatwinde. Ähnliche regelmäßige
Winde sind die Monsune, die im Indischen Ocean wehen. Vom April
bis zum September weht dort der. Wind beständig aus Südwest, vom
Oktober bis zum März aus Nordost.
277] Das Drehungsgesetz des lvindes. So wechselvoll auch die
Drehungen des Windes erfolgen, so hat man durch vieljä'hrige Beobach-
tuugeu doch folgende Regel gefunden: der Wind dreht sich meist mit
der Sonne, d. h. von 0 durch 3 und W nach N.
3. Die Niederschläge.
278] Die Niederschläge. Die Wärme verdunstet das Wasser aller
stehenden und fließenden Gewässer. Zu unsichtbaren Dunstbläschen umge-
staltet, steigt es in das Luftmeer. Durch Abkühlung wird es als verdich-
teter Wasserdunst wieder sichtbar. Befindet sich dieser an der Erdoberfläche,
so nennt man ihn Nebel, schwimmt er hoch in der Luft, so nimmt er
die Gestalt von Wolken an; die höchsten Wolken mögen etwa 70 km
. von der Erdoberfläche entfernt sein. Erkaltet der Wasserdunst, so verdichtet
er sich wieder. In flüssigem Zustande bildet er T a u und Regen, in
festem Zustande Reif, Schnee, Riesel und Hagel.
279] 2. Die Gürtel der Niederschläge. In der heißen Zone sind
Schnee, Reif und Hagel unbekannt; dagegen kennen die höchsten Polar-
gegenden weder Tau noch Regen. Aus diesem Grunde unterscheidet man:
1) den Gürtel des flüssigen Niederschlags (nur Regen), der etwa
zwischen den Wendekreisen liegt; 2) die beiden Gürtel des veränder-
lichen Niederschlags (Regen und Schnee), welche die beiden gemäßigten
Zonen und die südlichen Gegenden der kalten einnehmen; 3) die beiden
Gürtel des festen Niederschlags (nur Schnee), um die Pole herum.
280] 3. Der Kreislauf des ldassers. Bei all' diesen Erscheinungen
ist das Wasser in ewiger Wandelung begriffen. Als unsichtbarer Wasser-
dampf steigt es, aus den Bächen und Flüssen, den Seeen und Meeren in
das Luftmeer. Dort verdichtet es sich zu Wasserbläschen. Diese bilden
Wolken, die ihr Wasser im Regen über die Erde ergießen oder als Schnee
herniedersenken; Tau und Reif stammen ebenfalls aus dem Wasserschatze
des Luftmeeres. Die Niederschläge nehmen einen doppelten Weg. Ein Teil
verdunstet und geht also sofort in das Luftmeer zurück; ein anderer sickert
in die Tieft, sammelt sich dort und tritt endlich als Quelle wieder zu tage.
Das Wasser der Quellen wird durch die Flüsse endlich in das Meer ge-
führt. Dieses aber ist einer großen Siedepfanne zu vergleichen, aus der be-
ständig Wasserdampf in das Luftmeer steigt, wo er sich wieder zu Wolken
verdichtet. Das ist der Kreislauf des Wassers.
4. Die Pflanzendecke der Erde.
281] \. Lebensbedingungen der pflanzen. Feuchtigkeit und Wärme
sind die Hauptbedingungen des Pflanzenlebens. Die Feuchtigkeit hängt ab
von der Bewässerung, die Wärme vom Klima einer Gegend. Gesetz:
Klima und Bewässerung bedingen die Pflanzendecke.
282] 2. Verteilung der pflanzen über die Lrde. Daher entwickeln
die Pflanzen sich da am kräftigsten, wo mit heißer Sonnenglut starke