Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1905 -
Dresden
: Huhle
- Autor: Felgner, Robert
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
I. Was erzählt uns die Steinkohle aus der frühesten
Geschichte unserer Heimat?
Zunächst wiederholen wir, was uns die Steinkohle schon im dritten
Schuljahre erzählt hat.
Die Zusammenfassung lautet etwa folgendermaßen: Meinen Namen
verdanke ich der Ähnlichkeit mit einem Steine. Nach meiner Farbe
könnte man mich auch Schwarzkohle nennen. Bergleute haben mich
aus dem Innern der Erde geholt. In großen Stücken wurde ich
auf den Schächten zutage gefördert. Beim Zerschlagen beobachtete man,
daß die Stücke sich nach einer Richtung leichter spalten als nach der
andern. Sollen große Stücke schnell brennen, so muß man mich so in
den Ofen legen, daß die Schichten möglichst senkrecht stehen, weil sie in
dieser Richtung die Hitze leichter spalten kann. Ich brenne mit heller
Flamme, erzeuge einen hohen Grad von Hitze, verbreite beim Brennen
einen unangenehmen Geruch, entwickle einen schwarzen Rauch und lasse
eine graue Asche zurück. Kohlendunst dringt ins Zimmer ein, wenn die
Ofenklappe geschlossen ist. Wer ihn einatmet, wird müde, matt, schläfrig,
ja stirbt wohl gar. Giftig ist der Kohlendunst. Werde ich in eisernen
Röhren erhitzt, so gewinnt man aus mir das Leuchtgas. Ich gebe euch
Menschen also Licht und Wärme.
Wir werden versuchen, durch Beobachten und Nachdenken uns noch
mehr erzählen zu lassen. Bleiben wir gleich bei dem letzten Satze
stehen — wie hieß er? Womit hat also da die Steinkohle Ähnlichkeit?
Welche Ähnlichkeiten zeigen sich beim Verbrennen noch? (Asche —
Rauch.) Auf welche Vermutung kann uns das bringen? Ob wir nicht
noch andere Ähnlichkeiten zwischen Steinkohle und Holz auffinden können?
Was beobachtet ihr an diesem Stücke Holz? Wieviel solche Jahresringe
hat es? Nach welcher Richtung läßt sich das Holz spalten? Warum
nach dieser Richtung? Die Längsfasern halten fest zusammen; die Quer-
fasern sind leicht zu trennen, zu spalten. Jahresringe und Faserbildung
bezeichnen wir mit einem Worte als Holzgefüge. Vergleicht nun dieses
Stück Kohle damit! Freilich ist nicht an jedem Stücke das Holz-
gefüge noch zu erkennen. Faßt zusammen, worin sich die Ähnlichkeit
zwischen Kohle und Holz zeigt! Licht und Wärme, Asche und Rauch,
Holzgefüge.
Wir setzen nnsern Vergleich fort: Um den Bau der Pflanze noch
genauer kennen zu lernen, lege ich einen Pflanzenschnitt unter das
Mikroskop. Einer von euch sieht denselben jetzt an und zeichnet ihn
dann an die Wandtafel (Ia) (die andern sehen sich das nach Schluß
des Unterrichts an). Man bezeichnet diese Bildung als den Zellenbau.
2*