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1. Heimatkunde im achten Schuljahre - S. 20

1905 - Dresden : Huhle
— 20 — Windungen. Die Wellen des Meeres müssen demnach den Sand in große Lager znsammengeschwemmt und zusammengebacken haben. Was hat uns also der Sandstein weiter erzählt? Davon, daß ich ein Ablageruugsgestein bin, könnt ihr euch auch noch dadurch überzeugen, daß in mir Tiere und Pflanzen eingebettet sind, welche einst im und am Meere gelebt haben. Welche Zweifel an der zuletzt aufgestellten Behauptung könnten nun in euch aufsteigen? Wir bezweifeln, daß das Meer, das doch so weit von uns entfernt ist, einst hier geflutet haben soll. Wenn wir noch andere Sandsteinbrüche aufsuchten, würden wir dieselben Beweise von dem ehemaligen Dasein des Meeres finden. Gerade die höchsten Höhen der Erde, z. B. die Alpen, bestehen aus Gesteinen, die im Meere gebildet sind. Ganz Europa könnten wir durchstreifen und alle Gesteine sorgfältig untersuchen, immer würden die im Meere entstandenen über- wiegend sein. Land und Meer haben also ihre Plätze vertauscht. Von unseren Sandsteinbrüchen, die zutage liegen, steigen wir nun noch einmal in die Tiefe zu dem Gesteine, das auf der Kohle aufliegt. Daß es aus Niederschlägen des Meeres entstanden ist, bezweifeln wir nicht mehr. Wie unterscheidet es sich aber von dem zu- tage liegenden Sandsteine? Die unmittelbar über der Kohle liegenden Schichten — der Bergmann bezeichnet sie als Steinkohlengebirge — bestehen aus einer mehr tonigen und lehmigen Masse, die nicht den festen Zusammenhang hat wie der Sandstein, der sich zum Bauen eignet. Wie leicht diese Masse zerfällt, zeigt das Steinkohlengebirge, wenn sein Gestein auf die Halde geschüttet ist. — Sind viele Gesteinslagen über- einander getürmt, so müssen natürlich die Lagen auf dem Grunde eine bedeutendere Last tragen und zu einer festeren Maffe gepreßt werden, als die oberen. Außerdem sickert fortwährend Wasser durch die Poren, manchmal schwemmt es mineralische Bestandteile mit fort und ein ander- mal fetzt es solche ab und hilft so die Körner fester aneinander kitten. So hat man das darauf ruhende Ablagerungsgestein wegen seiner vor- wiegend roten Farbe als Rotliegendes bezeichnet. Meßt auf dem Bilde die Höhe des Kohlengebirges! die Höhe des Rotliegenden! Berechnet mit Hilfe des verjüngten Maßstabes die wirkliche Höhe der Ablagerungsgesteine! Welchen Schluß können wir aus der Höhe auf die Zeit der Entstehung ziehen? Was haben uns also Kohlensandstein und Rotliegendes erzählt? Nach der Bildung der Steinkohle muß das Meer lange Zeit über eure Heimat dahingeflntet sein, damit es die beträchtlichen Schichten- maffen des Kohlengebirges und des Rotliegenden ablagern konnte. Zum Schlüsse lassen wir den Sandstein noch von seinen Ver- wandten erzählen. Wenn die wesentlichen Kennzeichen des Sandsteines die abgerundeten und schichtenweise geordneten Körner sind, die mehr oder weniger fest miteinander verbunden, so ist es nicht schwer, seine Verwandten aufzusuchen. Mehrere sind uns ja bis jetzt schon näher getreten. Bei Betrachtung des Steinkohlengebietes lernten wir z. B. Letten kennen, das ist eine Bezeichnung für verschiedene tonige Gesteine — Verwitterungsprodukte, die das Wasser abgesetzt haben muß. In
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