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1. Heimatkunde im achten Schuljahre - S. 21

1905 - Dresden : Huhle
— 21 — Döltzschen und von da weiter nach dem Elbtale finden wir Ge- hängelehm und Gehängelöß. Beides sind Trümmerschutt ver- schiedener Gesteine. Der Lehm, wie er in den Ziegeleien verarbeitet wird, besteht aus einem innigen Gemenge von 30°—50° Ton mit Quarzsand, Glimmerteilchen, Kalk, Eisenoxyd usw. Je nach dem Eisen- gehalte hat er eine hellere oder dunklere Farbe — gelb bis gelbbraun. Die größte Verbreitung hat der Geschiebelehm. Wie mag er zu diesem Namen gekommen sein? Es sind jedenfalls Gesteinstrümmer, die von der Gewalt des Wassers (Nach dem Transport: Flußgeschiebe? — Strandgeschiebe? — Gletschergeschiebe?) vorwärts bewegt. Die Größe der Abreibung bestimmen die Gestalt der Geschiebe und Gerolle (rollen — schieben — Schutt). Wie werden die Geschiebe nach der Größe genannt? — An der Straße nach Döltzschen und in der Nähe von Coschütz lernten wir noch den Plünersandstein kennen. Deutlich sahen wir, wie eine Schicht über der andern gelagert war. Nach den dünnen Platten, die er bildet — ebene Brnchslächen plan — hat das Gestein wahrschein- lich seinen Namen bekommen. Die untere Schicht ist sehr hart und hat eine graublaue Farbe. Die oben aufliegende Schicht ist mürbe, milch- weiß, dünugeschichtet. Welche Überzeugung drängt sich uns auf, wenn wir ein Gestein mit dieser Schichtung sehen? Nun fanden wir in diesem Gesteine noch Reste ehemaliger Meeresbewohner — an welcher Behauptung gibt es dann keinen Zweifel mehr? Was erzählt uns also der Sandstein von seinen Verwandten? Der Trümmerschutt der Gebirge und die Niederschlagsgefteine aus Wasserfluten der Vorzeit vermengt mit den Resten untergegangener tierischer Gebilde zeigen, daß das Meer viele Jahrtausende in eurer Heimat geherrscht hat. Iii. Was kann uns der Kalkstein ans der Kindheil unserer Heimat erzählen? Zusammenfassung des srüher Gelernten: Ich lasse mich mit dem Hammer leicht zerschlagen und mit einem scharfen Instrumente wie ein Stück Holz in dünne Platten spalten — aber ebenso wie das Holz nur nach einer Richtung. Schon mit dem Fingernagel kann man mich ritzen und mit dem Messer schaben. Ich verrate mich also schon durch meine Weichheit. Wie meine Härte unbedeutend ist, so auch mein Gewicht. Im Wasser löse ich mich nicht auf wie das Steinsalz. Meine Farbe ist grau, grünlich bis schwärzlich. Ich liege meist zutage und werde in Steinbrüchen mit Hammer und Meißel oder auch durch Pulvers Kraft losgesprengt, also durch die Kraft der Sprengstoffe von meinem Heim getrennt. Mitunter muß man mich aber auch aus der Tiefe der Erde herausholen, da sich mein Gebiet oft weit hinein in die Erde erstreckt. Bin ich feinkörnig und rein und besonders schön gefärbt, so nennen mich die Menschen Marmor und machen ans mir Tischplatten, Treppenstufen, Säulen und Grabdenkmäler, weil ich mich dann schön polieren lasse. Bin ich aber nur gewöhnlicher Kalk-
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