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1905 -
Dresden
: Huhle
- Autor: Felgner, Robert
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Döltzschen und von da weiter nach dem Elbtale finden wir Ge-
hängelehm und Gehängelöß. Beides sind Trümmerschutt ver-
schiedener Gesteine. Der Lehm, wie er in den Ziegeleien verarbeitet
wird, besteht aus einem innigen Gemenge von 30°—50° Ton mit
Quarzsand, Glimmerteilchen, Kalk, Eisenoxyd usw. Je nach dem Eisen-
gehalte hat er eine hellere oder dunklere Farbe — gelb bis gelbbraun.
Die größte Verbreitung hat der Geschiebelehm. Wie mag er zu
diesem Namen gekommen sein? Es sind jedenfalls Gesteinstrümmer,
die von der Gewalt des Wassers (Nach dem Transport: Flußgeschiebe?
— Strandgeschiebe? — Gletschergeschiebe?) vorwärts bewegt. Die Größe
der Abreibung bestimmen die Gestalt der Geschiebe und Gerolle (rollen
— schieben — Schutt). Wie werden die Geschiebe nach der Größe
genannt? — An der Straße nach Döltzschen und in der Nähe von Coschütz
lernten wir noch den Plünersandstein kennen. Deutlich sahen wir, wie
eine Schicht über der andern gelagert war. Nach den dünnen Platten, die
er bildet — ebene Brnchslächen plan — hat das Gestein wahrschein-
lich seinen Namen bekommen. Die untere Schicht ist sehr hart und hat
eine graublaue Farbe. Die oben aufliegende Schicht ist mürbe, milch-
weiß, dünugeschichtet. Welche Überzeugung drängt sich uns auf, wenn
wir ein Gestein mit dieser Schichtung sehen? Nun fanden wir in
diesem Gesteine noch Reste ehemaliger Meeresbewohner — an welcher
Behauptung gibt es dann keinen Zweifel mehr? Was erzählt uns also
der Sandstein von seinen Verwandten?
Der Trümmerschutt der Gebirge und die Niederschlagsgefteine
aus Wasserfluten der Vorzeit vermengt mit den Resten untergegangener
tierischer Gebilde zeigen, daß das Meer viele Jahrtausende in eurer
Heimat geherrscht hat.
Iii. Was kann uns der Kalkstein ans der Kindheil
unserer Heimat erzählen?
Zusammenfassung des srüher Gelernten: Ich lasse mich mit dem
Hammer leicht zerschlagen und mit einem scharfen Instrumente wie ein
Stück Holz in dünne Platten spalten — aber ebenso wie das Holz nur
nach einer Richtung. Schon mit dem Fingernagel kann man mich ritzen
und mit dem Messer schaben. Ich verrate mich also schon durch meine
Weichheit. Wie meine Härte unbedeutend ist, so auch mein Gewicht.
Im Wasser löse ich mich nicht auf wie das Steinsalz. Meine Farbe
ist grau, grünlich bis schwärzlich. Ich liege meist zutage und werde
in Steinbrüchen mit Hammer und Meißel oder auch durch Pulvers
Kraft losgesprengt, also durch die Kraft der Sprengstoffe von meinem
Heim getrennt. Mitunter muß man mich aber auch aus der Tiefe der
Erde herausholen, da sich mein Gebiet oft weit hinein in die
Erde erstreckt. Bin ich feinkörnig und rein und besonders schön
gefärbt, so nennen mich die Menschen Marmor und machen ans
mir Tischplatten, Treppenstufen, Säulen und Grabdenkmäler, weil ich
mich dann schön polieren lasse. Bin ich aber nur gewöhnlicher Kalk-