1905 -
Dresden
: Huhle
- Autor: Felgner, Robert
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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kalten — Gegenden der Erde hervorsprudeln, so muß doch die Hitze im
Erdinnern groß sein.
Das beste Bild von der hohen Temperatur im Innern der Erde
haben wir aber jedenfalls in den Ausbrüchen der Vulkane, bei denen
oft ganze Städte und Dörfer verbrannt und begraben worden sind.
Gegenwärtig sind ungefähr noch 270 Vulkane in Tätigkeit. Erinnert
euch an: Martinique! Was kommt beim Ausbruche des Vesuvs aus
dem Krater? Zweierlei ist es: Die Lava, die sich am Bergabhange ins
Tal hinabwälzt und alles, was ihr in den Weg kommt, in Brand setzt,
was wird das sein? — geschmolzene Erden und Steine — und Staub,
Sand und Steine, welche aus der Öffnung herausgeschleudert werden.
Welches Aussehen dann die erkaltete Masse hat, kann ich euch zeigen in einem
Stücke vulkanischen Tuff und der Lava mit Kristallen und Dampfblafen.
Wenn wir in Deutschland jetzt auch keine tätigen Vulkane mehr
haben, kann man doch nachweisen, daß in alten Zeiten, lange bevor es
Menschen auf der Erde gab, Ausbrüche stattgefunden haben. Die Eifel
am linken Ufer des Rheines ist ein vulkanisches Gebirge — was man
schon aus der äußeren Beschaffenheit seiner Berge schließen kann —, das
einst die Umgegend mit den vorhin genannten Auswürflingen bedeckte.
Womit hat diese Lava aus der Eifel Ähnlichkeit? Warum ueuut
ihr sie eine Schlacke? Wie unterscheidet sie sich aber von einer Schlacke?
Ihr bedeutendes Gewicht läßt uns schon darauf schließen, daß wir es
hier mit geschmolzenem Erdinnern zu tun haben. Das ist dieselbe Masse,
unter der die alte römische Stadt Pompeji begraben wurde. Der andere
Stein aus jenem Gebiete heißt vulkanischer Tuff — er ist natürlich
entstanden aus festgewordeuer vulkanischer Asche. Wenn vulkanische Asche
in das Meer oder einen See fällt — hierbei will ich gleich erwähnen,
daß sich die Vulkane gewöhnlich in der Nähe des Meeres befinden und
daß die Vulkane da erloschen sind, wo sich das Meer immer weiter
zurückzog —, so sinkt sie natürlich zu Boden und bildet dort Ab-
lagernngen. So konnte sie auch Pflanzen- und Tierreste bedecken und
einbetten, welche gerade zur Zeit des Ausbruches auf dem Grunde
gelegen haben, was wir z. B. in Schottland beobachten, wo zwischen den
Kohlenlagern vulkanische Tuffschichten vorkommen. Es ist also fest-
gewordene vulkanische Asche, aus eckigen und unregelmäßigen Bruch-
stücken zusammengesetzt, kleine Stückchen Lava, welche durch den Aus-
bruch in die Luft geschleudert wurden und dann mit der Asche zu Boden
fielen. Was haben wir bis jetzt gelernt?
Ehe wir nun an die Beantwortung der Frage herantreten: jüöte
ist der Syenit entstanden? betrachten wir noch ein ganz ähnliches Gestein,
den Granit, der euch allen auch schon bekannt ist. Wieviel Farben zeigt
er? welche sind es? in welchem Verhältnis stehen sie zueinander?
(weiß, blaßrot oder auch gelblich, grau und schwarz oder silberglänzend).
Die weiße, blaßrote oder gelbliche Masse erkennen wir als Feldspat.
Die feinen silberglänzenden Tafeln, die sich in dünnen Schüppchen ab-
heben lassen, die mitunter auch schwarz gefärbt find, heißen Glimmer.
Wie mögen sie zu diesem Namen gekommen sein? (flimmern). Die harte,