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1905 -
Dresden
: Huhle
- Autor: Felgner, Robert
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
r
— 28 —
Der Gneis des Rabenauer Grundes besteht aus denselben Gemeng-
teilen wie der Granit, nur hat er ein anderes Gefüge. Ein großer Teil
des Erzgebirges besteht aus Gneis. Die Erzgänge Freibergs sind in
Gneis getrieben.
Alle die jetzt genannten Gesteine sind nicht regelmäßig geschichtet
und enthalten keine Versteinerungen. Sie bilden meist die Grundlage
der geschichteten Gesteine und durchbrechen sie häufig, so daß sie die-
selben dann bedecken. Sie sind über die ganze Erde verbreitet und
bilden meist große Gebirge. Der Granit bildet die Hauptmasse der
Pyrenäen, des Riesengebirges und des Brocken; da sagt es schon der
Name — Granitblöcke oder Brocken. Wo der Granit Gebirge bildet,
sieht man, daß er die geschichteten Steine gehoben und durchbrochen
hat. Welche Kraft hat dies bewirkt? (Spannkraft der Gase, Dämpfe usw.).
Was hat uns also der Syenit mit seinen Verwandten weiter erzählt?
Die unterirdischen Kräfte muffen sich mehreremal in eurer Heimat
geltend gemacht haben, indem sie in feurigen Strömen Syenit und
Granit, Porphyr und Basalt hervorbrechen ließen.
Zum Schlüsse wollen wir das Gebiet des Syenit genau begrenzen
und anzeichnen. Mit welcher Kreide werden wir das tun? Wo be-
ginnt und wo endet das Syenitgebiet? In den sogenannten Ratsstein-
brächen bei Plaueu-Dresden — reichen bis zur Friedrich August-Hütte:
das erste Drittel des Plaueuscheu Grundes — zu beiden Seiten der
Weißeritz — zwischen den Dörfern Döltzschen und Coschütz — nach dem
Ende zu wird das Gebiet immer breiter (Vb).
Y. Heute lesen wir auf dem Bilde, wie Feuer und Wasser
die feste Erdrinde unserer Heimat gebildet haben.
Was haben wir in den früheren Lektionen gelernt? Die Erdrinde
hat auch eine Geschichte. Versuchen wir jetzt einen Vergleich zwischen
dieser Erdgeschichte und der Geschichte der auf der Erde wohnenden
Völker. Was uns die Weltgeschichte erzählt, das haben die Geschichts-
forscher zusammengetragen, und was uns aus der Geschichte vom Grund
und Boden dieser Völker berichtet wird, das danken wir den Geschichts-
forschern der Erde, den Gesteinskundigen. Wir wollen uns auch den
fremden Namen merken: Geologen. Ihre Lehre heißt Geologie oder
Erdbildnngslehre. Und wie heißt ein Museum, in dem die Gesteins-
schichtnngen zur Anschauung gebracht werden? Die Forscher der Welt-
geschichte haben die Aufgabe, alles zu sammeln, was von den auf der
Erde vor sich gegangenen Veränderungen Zeugnis ablegt. Ebenso haben
die Geologen die Aufgabe, die Beweise zu erbringen für die Ver-
ändernngen der Erdkruste. Was die Schriften der Archive und Biblio-
thekeu für den Geschichtsforscher sind, das sind die verschiedenen Gesteins-
arten und Erdschichten für den Geologen. Wie die Ruinen und alten
Burgen dem Geschichtsforscher vieles zu erzählen haben von den Ver-
ändernngen im Leben der Völker, so berichten die versteinerten Pflanzen-
und Tierreste aus längst vergangenen Zeiten unserer Heimaterde.