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1. Heimatkunde im achten Schuljahre - S. 29

1905 - Dresden : Huhle
— 29 — Über die ältesten Zeiträume der Erdgeschichte geben uns allerdings die Gesteine keinen unmittelbaren Aufschluß. Hier müssen wir einmal den Geologen, die viel darüber geforscht und nachgedacht haben, Glauben schenken. Sie erzählen uns darüber folgendes: Unsere Erde ist früher eine feurig-flüssige Masse gewesen. Als sich dann die Erde aus diesem Zustande infolge der Wärmeausstrahlung abkühlte, bildete sich eine Rinde um die Erde. Im Erkalteu schrumpfte die Erdoberfläche zu- sammeu — so wie ihr es beim Abbackeu des Obstes beobachten könnt —, und es entstanden vielfache Faltungen, Erhöhungen und Vertiefungen, Berge und Täler auf unserer Erde, die erst kugelrund war. Sdut Wasserdampf war der ganze bucklige Erdball umgeben; ihm wurde Wärme entzogen. Was ist die Folge der Abkühlung? Die Abkühlung verdichtet ihn zu Wasser, das dann als Regen die Täler süllte. Sofort aber wurde das Wasser wieder in Dampf verwandelt, wie das Wasser, das man auf eine glühende Ofenplatte gießt. Dieser Kampf des Feuers mit dem Wasser tobte fort — wie viele Jahrtaufende? wer kann das wifsen? —, bis endlich das Feuer insoweit unterlag, daß die äußerste Fläche der Erde erstarrte und das Wasser dieselbe als ununterbrochenes Weltmeer umgab, freilich noch im siedenden Znstande. In diesem Kampfe zwischen Feuer und Waffer bildete sich die feste Erdkruste, die sogenannte Urgneisformation, wie wir sie in den Wänden des Rabenauer Grundes schauen. Auf unserem Bilde ist dieses Gestein allerdings nicht zu sehen. Langsam wusch nun das Wasser des Urmeeres an dem festen Ge- steine und löste Teile desselben ab und wieder auf. Die Gesteins- brocken rieben aneinander, und es entstand ein breiiger Schlamm, der lange durch Meereswellen hin- und hergeworfen wurde. Als er dann endlich zum Ruhen, zum Liegen kam, darum das Liegende, entstand ein sich verhärtender Niederschlag. Unter welchem Einflüsse ist also dieses Gestein entstanden? (Einwirkung des Meeres und Einfluß der Wärme des Erdinnern.) Die Form, die das Gestein annahm, nennen wir kristallinisch. Wie ist dieser Name zu erklären? Wenn nennen wir ein Mineral ein Kristall? (Kristalle sind regelmäßig gebildete, aus gleichartigen Teilen bestehende Körper des Steinreichs.) Sind die Kristalle unvollkommen, nicht vollständig ausgebildet, so sagt mau: kristallinisch — was wir am Syenit und Granit beobachtet haben. Dieses Gestein, das auf dem Grunde des Urmeeres aus Schlamm sich bildete, nennen die Geologen Tonschiefer. Welche Farbe hat der Tonschiefer? Wie ist er darum gemalt? Wieweit ist das Tonschiefer- lager von der Erdoberfläche entfernt? Gneis und Tonschiefer nennen wir mit einem Worte Urgebirge. Organische Gebilde (Pflanzen und Tiere) fehlen dem Urgebirge. Warum? Die Mittel zu ihrer Er- Haltung fehlten. — Was unser Gott geschaffen hat, das will er auch erhalten. Fassen wir zusammen, was uns die heimatliche Erde er- zählen kann. Die ursprünglichste Erstarrungsform des Erdkernes sind Gneis und Tonschiefer.
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