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1. Heimatkunde im achten Schuljahre - S. 30

1905 - Dresden : Huhle
Nun kam die Zeit, wo sich im Schöße des beruhigten Meeres diejenigen Massen ablagerten, die bei dem tropischen Klima den üppigsten Pflanzenwuchs hervorsprossen ließen. Erzählt von dem Schicksale dieser Urweltswälder! Dreimal müssen in unserer Gegend die unterirdischen Gewalten die Insel in die Fluten versenkt und mit Meerschlamm ganz und gar überdeckt und begraben haben. Aber ebenso oft wich das Wasser und erhob sich die Insel über den Meeresspiegel, um von neuem im üppigsten Grün zu prangen. Laßt die Heimaterde weiter erzählen! Dreimal ist die Steinkohleninjel aus dem Meere aufgestiegen und hat eine üppige Pflanzenwelt hervorgebracht, die dann in das naffe Grab versinken mußte. Nach den Lagernngsverhältnifsen zu urteilen, sind vielleicht schon in der Steinkohlenperiode die unterirdischen Kräfte bemüht gewesen, auf ihr Dasein aufmerksam zu macheu. Welche Felsarten feht ihr unmittel- bar unter dem Steinkohlengebirge? Porphyr, Quarzporphyr mit Ton- stein. Diese drei genannten Gesteinsarten haben alle Merkmale der Erhärtung aus feurigem Flusse. Die mikroskopische Untersuchung eines Dünnschliffes ergibt in der Gruudmaffe die Anwesenheit kleiner Quarz- teilchen neben dem Feldspate. Es sind alle drei zusammengesetzte kristallinische Gesteine mit dichter Grundmasse, ein inniges Gemenge von Feldspat und Quarz. In dem Quarzporphyr ist die Grundmasse sehr hart und von splittrigem Bruche. Ist die Grundmasse aber weich und erdig, dann nennt man ihn Tonstein. Welche Farbe hat der Porphyr? Wie ist aber der Quarzporphyr mit dem Tousteiue gefärbt? Mit welcher Gewalt sind aber diese Massen emporgetrieben worden? Meßt und berechnet, wieviel Meter die Kohlenflöze gehoben worden sind! Welche Folgen hat das Emportreiben der Flöze gehabt? Drei Ver- werfungen. Welche Schwierigkeiten ergibt das für den Abbau der Steinkohle? Was erzählt also die Heimat weiter? Abgesehen davon, daß die Erdkruste mehreremal gehoben worden sein muß, so daß sie über den Spiegel des Meeres emporstieg, sind die Gesteinsschichten durch Ausbrüche des feuerflüssigen Erdinnern verschoben und zerbrochen worden. Was seht ihr dann weiter über dem Steinkohlengebirge? Meßt und berechnet die Höhe des Rotliegenden an der höchsten und tiefsten Stelle! Berechnet daraus die mittlere Stärke! Erklärt die Entstehung des Namens! Erzählt, wie sich das Rotliegende gebildet hat! Wie viele Schichten werden darin unterschieden? Wie unterscheiden sie sich nach der Färbung? Welchen Namen führt das untere Rotliegende noch? Erklärt den Namen Konglomerat! Wie lange mag das Meer über dem Steinkohlengebirge hingeflutet fein, ehe es diese gewaltigen Massen abgelagert hatte? Auf dem Rotliegenden schlagen die Pläner- schichten nieder mit ihren versteinerten Austern und Seeigeln. Ja, zahl- reiche Haifischzähne beweisen, daß auch die Hyäne des Meeres hier gehaust hat. Auf dem Durchfchuitte können wir sie freilich nicht sehen. Das Gebiet von Döltzschen und Coschütz ist in dieser Zeit noch eine zu- sammeuhängende Ebene.
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