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1. Grundriß der Erdkunde - S. 102

1908 - Leipzig : Hirt
102 Das europäische Rußland. gegen W. zur Petschöra und zur Wolga, gegen O. zum Ob. Das mitt- lere Gebirgsrevier ist reich an Gold, Platin/Eisen, Kupfer und Schmuck- steinen, daher ein Sitz starken Bergbaus. Der Hauptort des Bergbaus ist Jekaterinbürg; auch bei Perm wird viel Kupfer gewonnen. e. Die Finnische Seenplatte bildet die Landecke zwischen dem Bott- nischen und dem Finnischen Meerbusen. Sie ist eine niedere, fast wage- rechte felsige Hochfläche, welcher eine Wasserscheide fehlt, und auf der des- halb zahlreiche Seen und Moore mit Felsgetrümmer und einigem Frucht- land abwechseln. Hauptort ist die Handelsstadthelsingforsam Finnischen Meerbusen. Meerwärts liegt auf 7 Felseninseln die Festung Sweaborg s—borjj, das „nordische Gibraltar." ä. Das Tiefland dehnt sich in einer Erstreckung von fast 2000 km vom Ural bis zur Finnischen Seenplatte und zur Ostsee aus und senkt sich von den Bodenschwellungen des Nordrussischen Landrückens allmählich zum Eismeer. Die Bewässerung wird im ö. Teile durch große Ströme, im w. Teile teilweis auch durch Seen bewirkt. Die größten Ströme sind: a) Die Petschöra entspringt auf dem Ural und windet sich durch Moos- und Sumpffluren zum Eismeer, b) Die Dwina, das Seitenstück der deutschen Weser (warum?), mündet durch die Dwinabucht in das Weiße Meer; sie ist durch die Kanalverbindungen ihrer Quellflüsse die wichtigste Wasserstraße des n. Rußlands (weise nach!). 6) Die Newa ist der Ab- fluß des Ladoga-Sees zum Finnischen Meerbusen, daher trotz ihres kurzen Laufs sehr wasserreich; deshalb konnte hier der große Hafen Petersburg entstehen, ä) Die Düna entspringt auf der Waldai-Höhe und strömt zum Rigaischen Meerbusen. Die größten Seen sind:deronega-See, derlädo- ga-See, der größte und zugleich das Sammelbecken für zwei andere (welche?), der Ilmen-See und der Peipus-See. — Im nördlichen Teile des Tieflandes ist das Klima sehr rauh; daher zieht hier der Gürtel der Tundren, d. i. Moos- und Flechtenfluren, welche im Winter mit der Eisfläche des Meeres eine ununterbrochene Ebene bilden und im Sommer als eine graugrüne Fläche erscheinen, in der zwischen Sümpfen die Zwerg- birke und das isländische Moos küinmerlich gedeihen. — Südlicher be- ginnt der Gürtel der Nadelhölzer, in denen zahlreiche Pelztiere leben. Deshalb ist hier die Jagd eine wichtige Nahrungsquelle. Die Ebene Nord- rußlands ist sehr dünn bevölkert (hat doch Archangelsks, der 7 Monate im Jahre vereiste Hafen am Weißen Meere, nur 20 T. E.). Große Städte finden sich nur an der dem Handel günstigen Küste der Ostsee. 1) Hier wurde die Hst. St. Petersburg 1703 von Peter d. Gr. mitten zwischen den Sümpfen der Newa angelegt und in breiten, schnurgeraden Straßen ausgebaut: nach dem Sprichwort ist „jedes Haus ein Palast, jeder Palast eine Stadl", so ist z. B. der kaiserl. Winterpalast die größte Fürstenwohnung in Europa (1,5mill., davon 60 T. Deutsche). St. Petersburg ist von der Seeseite her durch die Seefestung Kronstadt gedeckt. An der Südküste des Finnischen Meerbusens liegt der befestigte Hafenort Rewal, an der Mündung der Düna die Handelsstadt Riga, die besonders Roggen nach dem getreidearmen Skandinavien und nach Deutschland und außerdem Flachs und Hanf ausführt. 2) Im Binnenlande führt eine Eisenbahnlinie von Riga über den Eisen- bahnknoten Dünaburg (?) und Wilna, den Hauptort von Litauen, nach Warschau, der ehemaligen Hst. des Königreichs Polen, das aus der Zeit der polnischen Könige J) D. i. Stadt des Erzengels; der kürzeste Tag dauert hier nur 3hz Std.
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