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1. Leitfaden der mathematischen und physikalischen Geographie für höhere Schulen und Lehrerbildungsanstalten - S. 49

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 30. Die Sonne. 49 Zustande höchster Glut befindlicher Körper, an dem wir von innen nach außen folgende Teile zu unterscheiden haben: a) Den Sonnenkern; alle Stoffe desselben befinden sich wahr- scheinlich infolge der dort herrschenden hohen Temperatur in gasfömigem Zustande; b) die Photosphäre d. i. die sichtbare Oberfläche der Sonne; ihr Licht blendet so stark, daß wir unser Auge dagegen zu schützen haben. Vermutlich ist sie von wolkenähnlicher Beschaffenheit und dadurch entstanden, daß die Oberflächenschicht des Sonnenkerns sich durch Ausstrahlung in den Weltraum abgekühlt hat. Durch ein Fernrohr betrachtet, hat die ganze helle Oberfläche ein körniges, granuliertes Aussehen; c) und d) die Chromo- und Atmosphäre; die Photosphäre wird beständig von den eingeschlossenen hochgespannten Gasen durchbrochen; diese steigen in ihr auf und erheben sich in bedeutende Höhe, um dann wieder herabsinkend sich zu verdichten. Die Photosphäre wird also noch von einer Atmosphäre eingeschlossen. Gewisse, sehr leichte Gase bleiben auch hier so heiß, daß sie noch farbig leuchten; diese Gase bilden um die Photosphäre den dünnen innersten Mantel der Chromo- sphäre2; e) die Corona; sie ist ohne Frage eine Hülle, die aus einem sehr dünnen Gas besteht und bei totalen Sonnenfinsternissen als ein mächtiger Kranz leuchtenden Stoffes sichtbar wird (Fig. 41). Bei totalen Sonnenfinsternissen werden an den Rändern der Corona auch phantastisch geformte, rotschimmernde Ausstrahlungen sichtbar, sog. Protuberanzen. Es ist kaum mehr ein Zweifel darüber, daß man es hier hauptsächlich mit glühenden Wasserstoffmassen zu tun hat, die zuweilen bis zu Hunderttausenden von Kilometern emporsteigen. Alle diese Gebilde entstammen der Chromosphäre, die bei totaler Sonnenfinsternis ebenfalls als dünner Gürtel von rosenroter Farbe sichtbar ist. Sonnenflecken. Die Oberfläche der Sonne zeigt mitunter dunkle Flecken (Fig. 42, S. 50); sie unterliegen beständiger Veränderung: alte ver- schwinden, neue entstehen; und immer nach rund 11 Jahren erreicht ihre Anzahl den Höhepunkt (11jährige Periode des Fleckenmaximums). — Die Maxima der Sonnenflecken bedeuten eine gesteigerte Tätigkeit der Sonne, besonders auch eine höhere Licht- und Wärmeausstrahlung, nicht das Umgekehrte. — Die Größe der Flecken ist zuweilen sehr bedeutend; solche, welche die mehrfache Größe der Erdkugel haben, sind nicht selten. — 1 Von den griechischen Wörtern phös — das Sicht und sphaira. 2 Von griech. chröma — die Farbe. Geistbeck, Geographie. 30. u. 31. Aufl. 4
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