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1. Leitfaden der mathematischen und physikalischen Geographie für höhere Schulen und Lehrerbildungsanstalten - S. 67

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
A. Geschichte der Erdrinde im allgemeinen. 67 Ein konservierendes Material hat die organischen Formen umschlossen. So wurden z. B. die Mammutleichen im Eise Sibiriens sogar mit ihren Weichteilen vor Verwesung geschützt. Fremde, nicht durch den Lebensprozeß der Organismen selbst erzeugte Mineralstoffe (Kalk, Kieselsäure usw.) haben entweder Hohlräume aus- gefüllt, die nach Verwesung der eingehüllten organischen Teile zurückgeblieben sind, oder die organische Masse völlig ersetzt; derartige Nachbildungen sind die eigentlichen Versteinerungen. Schlamm, Sand, Kalk, in welche Organismen eingebettet wurden, lieferten Abdrücke ihrer äußeren Gestalt. Die Versteinerungen geben uns äußerst wertvolle Aufschlüsse. a) Wir erhalten durch sie einen Einblick in die Entwicklung der Pflanzen- und Tierwelt der früheren erdgeschichtlichen Perioden. . b) Sie geben uns ein Mittel in die Hand, wenn auch nicht das ab- solute, so doch das relative Alter der einzelnen Schichten der Erdrinde zu erkennen, da angenommen werden muß, daß Schichten mit gleichen Ver- steinerungen auch nahezu gleichzeitig entstanden sind. c) Sie ermöglichen es, den Charakter der Wasseransammlung zu be- stimmen, worin die urweltlichen Organismen bei Lebzeiten sich aufhielten, und daraus können wieder Schlüsse gezogen werden auf die Verteilung von Land und Wasser. Diese hat ja in den verschiedensten Erdzeitaltern oftmals gewechselt. Bald hat das Meer Landstrecken überdeckt (Trans- gression^) bald wieder verlassen. Die heutige Gestaltuug der Festlands- Massen erfolgte ja erst in den jüngsten Zeiten der Erdgeschichte. Versteinerungen, welche nns bei Bestimmung des Alters der Schichten leiten können, heißen Leitfofsilien. Die Wissenschaft, welche sich mit den Versteinerungen beschäftigt, ist die Paläontologie 2. Anmerkung. Alter der Erde. Die Schätzung, welche am bündigsten für das hohe Alter der Erde spricht, ist auf geologische Betrachtungen ge- gründet. Nach Archibald Geikie würden die sedimentären Schichten der Erd- kruste übereinander gelagert eine Dicke von etwa 30 000 in ausmachen. Die Bildungsgeschwindigkeit solcher Schichten wird zu 1 in in 2900—22 700 Jahren geschätzt. Folglich verlangte die Bildung der sedimentären Schichten eine Zeit von 73—680 Millionen Jahren. Nach den geologischen Daten ist man daher geneigt, die Zeit, welche seit der Erstarrung der Erdkruste verflossen ist, auf eine Milliarde von Jahren zu schätzen. Nach einigen Naturforschern betrüge allerdings das Alter der Erde nur einige Jahrzehnte von Millionen (Arrhenius). 1 vom lat. transgredi — überschreiten. 2 vom griech. palaiös — alt, und ön = das Seiende (Wescn).
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