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1. Leitfaden der mathematischen und physikalischen Geographie für höhere Schulen und Lehrerbildungsanstalten - S. 80

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
80 1. Abschn. Die Gesteinshülle oder Lithosphäre. Innern der Erde tätigen Kräfte erzeugen Hebungen und Senkungen, vulkanische Ausbrüche und Erdbeben. Die Wirkungen der äußeren Kräfte bestehen einerseits in Zerstörung der Erdoberfläche, wobei besonders die Erosion ^ des Wassers die bedeutsamste Rolle spielt, anderseits in Abfuhr und Ablagerung der zerstörten Teile der Erdrinde (Denudation2). I. Veränderungen der Gesteinshülke durch innere Ursachen 1. Hebung und Senkung. Hebungen und Senkungen sind in früheren erdgeschichtlichen Perioden häufig eingetreten. So ist die Übereinstimmung der Pflanzen- und Tier- welt der großen, in der Nähe der Kontinente liegenden Inseln mit der des Festlandes ein Beweis dafür, daß diese Inseln einst mit dem benach- barten Kontinente zusammenhingen, später aber mit dem niedrig liegenden Teile unter die Meeresfläche sanken und sich abtrennten. Anderseits treffen wir vielfach Schichten auf dem Festlande und selbst auf den Gipfeln der Berge, die durch ihre Beschaffenheit sowie durch die darin enthaltenen Ver- steinerungen dartun, daß sie ihren Ursprung Ablagerungen des Meeres verdanken. Sie sind sonach über das Meeresniveau gehoben worden. ^^Diese Hebungen und Senkungen haben aber auch in der geologischen Gegenwart noch nicht aufgehört. Sie treten oft plötzlich ein im Gefolge von Vulkanausbrüchen oder Erdbeben; so ist z. B.. im August 1883 infolge der großen vulkanischen Vorgänge in der Sundastraße die Insel Krakatau zur Hälfte versunken und sind neue Inseln entstanden. Im Gegensatze zu den plötzlichen Hebungen und Senkungen stehen die säkularen, die sich so langsam vollziehen, daß ihre Wirkung nur im Laufe eines Jahrhunderts (lat. saeculum) wahrgenommen wird. Msin Gebiet säkularer Senkung ist z. B. Polynesien mit seiner früh-asiatischen Tier- und Pflanzenwelt und den großen Korallenbauten. Dagegen sind die Küsten Schwedens und Norwegens, wie verschiedene Beobachtungen beweisen, in der Hebnng begriffen. Man sieht z. B. an der norwegischen Küste Strandlinien (Erosionsfurchen) und Terrassen mit See- muscheln bis zu 150 m über dem jetzigen Meeres- Niveau. Aus den Ruinen des Serapistempels bei Fig. 65. Säulen des Serspistemp-ls in ^ozzüoti. Vomoli am Golf von a Meer; b junge Ablagerungen des Meeres! c altes Meeres- ^ 5* ' u?er; d die Säulen. Neapel ragen drei Säulen 1 vom lat. erodere = ausnagen. 2 vom lat. denudare — entblößen. 3 Man spricht in diesem Falle auch von endogenenvorgängen, d. h. von Vorgängen, die im Innern der Erde stattfinden.
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